Flüchtlingsdrama

100 tote Flüchtlinge vor der Küste Jemens

Ausland
27.03.2007 09:12
Bei einer neuen Flüchtlingskatastrophe vor der jemenitischen Küste sind mindestens 100 Somalier und Äthiopier ums Leben gekommen. Menschenschmuggler hätten etwa 450 Flüchtlinge, die auf Holzbooten den Golf von Aden überqueren wollten, weit vor der Küste gezwungen, ins Meer zu springen, teilte das UN-Flüchtlingshilfswerk am Dienstag mit. Bislang seien 29 Leichen gefunden worden, 71 Menschen galten noch als vermisst.

Damit steige die Zahl der Toten und Vermissten im Golf von Aden in diesem Jahr auf 262. Der Vorfall ereignete sich bereits vergangenen Donnerstag. "Wir sind schockiert", sagte Erika Feller vom UNHCR. "Den skrupellosen Schmugglern kümmert es nicht, was aus den Menschen wird, die sie zuvor ausbeuten", sagte Feller.

Flüchtling mit Stangen zu Tode geprügelt
Die Überlebenden berichteten, dass vier Boote mit insgesamt 450 Passagieren die Überfahrt nach Jemen versucht hätten. Die Schlepper hätten die Flüchtlinge mit Messern bedroht. Einige, die sich geweigert hätten, seien mit Holz- und Eisenstangen zu Tode geprügelt worden. Mehrere Flüchtlingsfrauen seien von den Schleppern vergewaltigt worden.

Nach Angaben des UNHCR haben im vergangenen Jahr mindestens 26.000 Flüchtlinge die Meerenge zwischen Somalia und Jemen überquert. Die meisten der Flüchtlinge sind Somalis, die den Bürgerkrieg und die Anarchie in ihrer Heimat hinter sich lassen wollen.

Symbolbild

Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.

Kostenlose Spiele