Explosions-Inferno

Mehr als 90 Tote bei Brand in Mosambik

Ausland
24.03.2007 12:33
Nach der schweren Explosion in einem der größten Munitionsdepots Mosambiks ist die Zahl der Toten auf 96 gestiegen. Das bestätigte Gesundheitsminister Ivo Garrido am Freitagabend in der Hauptstadt Maputo. Mehr als 400 Menschen wurden bei der Katastrophe am Donnerstagabend nahe dem internationalen Flughafen der Hauptstadt Maputo schwer verletzt.

Garrido betonte, es handle sich weiter um eine vorläufige Bilanz. Viele Opfer haben schwere Verletzungen. "Wir können zur Zeit noch nicht bestätigen, ob auch Ausländer unter den Toten oder Verletzten sind, da wir noch nicht in der Lage waren, alle Leichen zu identifizieren", erklärte Garrido, der eine dreitägige Staatstrauer für die Opfer ankündigte und zu Blutspenden aufrief.

Die stundenlangen Explosionen von Bomben, Minen und Raketen hatten am Donnerstagabend Panik unter der Bevölkerung ausgelöst und tausende Menschen auf die Straßen getrieben. Zahlreiche Geschosse landeten in Wohngebieten und richteten schwere Schäden an. Die Erschütterungen waren noch in einer Entfernung von 15 Kilometern zu spüren. Als Ursache gelten hohe Temperaturen, die in dem Depot einen Brand auslösten. Aus Furcht vor weiteren Explosionen hielt die Flucht der Bewohner in sichere Gebiete auch einen Tag danach an.

Auch ein zwei Kilometer entferntes SOS-Kinderdorf wurde durch die Explosion in Mitleidenschaft gezogen. "Durch umherfliegende, große Metallteile wurde im Kinderdorf Maputo ein Familienhaus ganz zerstört und mehrere Häuser schwer beschädigt", teilte die Organisation mit. Die 100 Kinder und 30 Mitarbeiter des Dorfes seien dank frühzeitiger Evakuierung unverletzt. Das Gesamtausmaß des Schadens sei noch unklar.

Der Flughafen von Maputo war bis Freitagnachmittag gesperrt. Ein Regierungstreffen mit Südafrikas Präsident Thabo Mbeki wurde abgesagt. Im Rundfunk gab es erste Rücktrittsforderungen gegen Verteidigungsminister Tobias Dai, der für das zu Kriegszeiten von den Sowjets errichtete Waffenlager verantwortlich ist. Dort hatte es bereits mindestens zwei schwere Zwischenfälle mit Toten und Verletzte gegeben. Das Depot wurde genutzt, um Kriegsschrott vor der Zerstörung zwischenzulagern. Es soll demnächst verlegt worden.

Eine Vertreterin des Roten Kreuzes sagte, acht Stadtviertel seien von den Explosionen betroffen. Es sei nun schwierig, die Opfer in den Trümmern zu finden. Auch ihre Identifizierung sei nicht einfach.

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