FP-Kritik:

Kurioser Streit um gegenderte Bibel

Oberösterreich
28.11.2017 06:00

Vorweihnachtlicher Friede sieht anders aus: LH-Vize Manfred Haimbuchner (FP) regte sich auf Facebook über die neue Familienbibel der Diözese Linz auf, schrieb: "Söhne Gottes werden zu Kindern Gottes, ein Mann zu Mensch und eine Apostelin gibt es nun auch. Für mich ist das unbegreiflich! Was meint ihr?"

Haimbuchner bekam für sein Facebook-Posting 2135 "Likes" und 422 Kommentare. Die Diözese Linz kontert, dass es sich nicht um eine gegenderte Bibel handle, sondern um eine überarbeitete Einheitsübersetzung, die sich stärker als bisher am Urtext halte.

Bibelwissenschafter erklärt
"So ist im Hebräischen das weibliche Geschlecht oft mitgemeint. 'Väter' meint 'Eltern' und 'Brüder' meint 'Geschwister'," so Prof. Dr. Johannes Marböck, der als Bibelwissenschafter mit Schwerpunkt Altes Testament im Auftrag der Bischofskonferenzen an der Überarbeitung der Einheitsübersetzung als Experte mitgearbeitet hat.

Diözese kritisiert
Die Diözese übt Kritik an Haimbuchner: "Die Bibel ist die Grundlage des christlichen Glaubens. Es wäre sehr wünschenswert, wenn sich ein Landeshauptmann-Stellvertreter mit den Fakten vertraut machen würde, ehe er ein Facebook-Posting zur "Meinungsumfrage" veröffentlicht. Vor allem von einem Politiker, der sich gerne auf die christlichen Wurzeln bezieht, wäre zu erwarten, dass er die Entwicklungen im Bereich der Bibelübersetzungen und der aktuellen Bibelforschung besser im Blick hat."

Bibel für FP-Politiker
Die Diözese will Haimbuchner ein Bibelexemplar zukommen lassen.

Christoph Gantner, Kronen Zeitung

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