Hospizverband:

Nur 5 Prozent haben eine Patientenverfügung!

Oberösterreich
22.11.2017 00:49

Kaum fünf Prozent der Landsleute haben eine Patientenverfügung, die regelt, welche medizinischen Maßnahmen beim Sterben gesetzt werden. Das war das Thema beim OÖ. Hospiz- und Palliativtag in Wels. Hospiz OÖ-Vorsitzende Dr. Christina Grebe erklärt, warum solche Verfügungen zwar sinnvoll, aber zu teuer sind.

"Krone": Niemand setzt sich gerne mit seinem Tod auseinander. Es wäre aber oft sinnvoll, speziell, wenn es immer rascher dem Ende zu geht.
Christina Grebe: Weil das Sterben nach wie vor ein Tabubereich ist. Daher haben in Österreich kaum fünf Prozent der Bevölkerung eine Patientenverfügung, in Deutschland hingegen 30 Prozent. Allerdings ist das auch nicht ideal, weil es in Deutschland mittlerweile fast 400 Formulare für Patientenverfügungen gibt, die oft nicht sehr aussagekräftig sind.

"Krone": Was sollte in so einer Verfügung drin stehen?
Grebe: Es geht vor allem darum, ob und welche lebenserhaltenden Maßnahmen angewendet werden dürfen, zum Beispiel Ernährungssonden, künstliche Beatmung oder Herz-Reanimation.

"Krone": Was wollen die Patienten?
Grebe: Tendenziell werden überwiegend bestimmte Methoden abgelehnt. Dass jemand will, dass alles, was medizinisch möglich ist, gemacht wird, ist die Ausnahme.

"Krone": Warum ist die Patientenverfügung sinnvoll?
Grebe: Sie tritt erst in Kraft, wenn  sich jemand nicht mehr verständigen oder selbst entscheiden kann. Ein Problem ist aus unserer Sicht das Geld: Eine Patientenverfügung kostet 500 Euro, das schreckt viele alte Menschen ab. Wir vom Hospizverband würden uns ein niederschwelligeres Angebot wünschen. Klarheit ist immer für alle gut.


Christoph Gantner, Kronen Zeitung

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