Mit armen, kranken Hündchen wollten zwei slowakische Bettler in Vöcklabruck ein Zusatzgeschäft machen. Die 20- und 22-jährigen Gauner liefen mit den verfilzten und kranken Tieren am Stadtplatz umher und boten sie um wenige Euro zum Kauf an. Zeugen holten die Polizei, die schließlich die Tiere abnahm und auf den Assisihof nach Frankenburg brachten. Dort wird eine Hündin bald ein Junges zur Welt bringen - danach werden die Malteser-Hunde abgegeben.
"Die Tiere gelten noch als beschlagnahmt, sobald sie aber als verfallen erklärt werden, suchen wir neue, gute Plätze für sie", sagt Uwe Gottschalck vom Assisihof in Frankenburg. Eine Hündin ist mit einem Jungen trächtig, die andere leidet an einer Gebärmutterentzündung. Beide sind verlaust, verfilzt und verfloht.
Hundehändler wollten noch fliehen
"Soweit wir wissen, wurden die Tiere von den beiden Herren aus der Slowakei mitgebracht und dahinter steckt eine Roma-Sinti-Gruppe", sagt Gottschalck. Die beiden Slowaken, die in und um Vöcklabruck schon als Haussierer unterwegs waren, wollten noch vor der Polizei flüchten, die von aufmerksamen Zeugen über den Hundehandel mitten am Stadtplatz informiert worden waren. Doch nach einiger Suche und mit Hilfe von Passanten wurde das Duo gefasst und es wird auch wegen Tierquälerei angezeigt. Die Impfpässe der Hunde waren plump gefälscht und nicht einmal das Papier wert.
Mehr Hunde als Menschen geschmuggelt
Wie lukrativ das Geschäft der Hundemafia ist, zeigt der Blick an die oö-bayerische Grenze hinter Suben. Dort haben Polizisten, die nach illegalen Migranten suchen, bei der Kontrollstelle heuer schon 320 Schmuggel-Hunde, die alle durch Österreich kutschiert worden waren, beschlagnahmt. Das entspricht einer mehr als Verdreifachung der Aufgriffe seit dem Vorjahr. Inzwischen werden hier mehr Hunde als Flüchtlinge aufgegriffen.
Markus Schütz, Kronen Zeitung
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