Die tödliche Infusionenverwechslung am Gespag-Landesspital Kirchdorf beschäftigt nun auch den Landtag. Am Donnerstag wird SPÖ-Gesundheitssprecher Peter Binder die ÖVP-Gesundheitslandesrätin Christine Haberlander dringlich dazu befragen. Auch eine intensive Debatte im Landtagsplenum wäre möglich.
Binders Pfeile im Anfragen-Köcher zielen einerseits auf die Aufklärung des konkreten Falles, "um solche Ereignisse in Zukunft zu verhindern". Andererseits geht es um die Situation in Oberösterreichs Spitalswesen insgesamt, nämlich hinsichtlich der Entlastung des Personals und der Häufigkeit von Medikamentenverwechslungen. Dabei erinnert SPÖ-Politiker Binder auch an eine Studie der Arbeiterkammer aus dem heurigen Frühjahr über die Auswirkungen der Spitalsreform in Oberösterreich.
Höheres Risiko für Behandlungsfehler
Damals klagten 87 Prozent der befragten Beschäftigten im Gesundheitsbereich über vermehrten Zeitdruck während der Behandlungen, und gar 73 Prozent meinten, es bestehe ein steigendes Risiko für Behandlungsfehler.
"Ich bin tief betroffen von dem Todesfall im Landeskrankenhaus Kirchdorf. Die Umstände, wie es dazu kam, werden aktuell bereits untersucht. Darüber hinaus geht es aber auch um eine politische Aufarbeitung und Vorsorge, dass es keine Wiederholung dieses tragischen Ereignisses gibt", begründet Binder seinen Landtags-Vorstoß.
Werner Pöchinger, Kronen Zeitung
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