Abschiebe-Ärger

„Aufstand“ für Asyl-Lehrlinge

Oberösterreich
28.09.2017 17:38

Oberösterreich ist das Land der "Asyl-Lehrlinge", schon 256 Asylwerber machen bei uns eine Lehrausbildung in einem Mangelberuf. Doch bekommen solche Integrations-Vorbilder nun zunehmend negative Asylbescheide - was Wirtschaftsreibende an Aufstand denken lässt. Landesrat Rudi Anschober, Grüne, versteht das.

Eigentlich sollte man davon ausgehen können, dass Österreichs überlange Asylverfahren bequem Zeit für eine Lehrausbildung samt Abschluss lassen. Trotzdem trudeln jetzt nach und nach negative Asylbescheide ein - zum Beispiel für Samir, einen jesidischen Kurden, der in der Zwei-Hauben-Küche des Bergerguts in Afiesl lernt. Chefin Eva Maria Pürmayr protestiert: "Einen so wertvollen Mitarbeiter in der Lehre, ein bestes Beispiel für Integration, unter fadenscheinigen Begründungen wieder verlieren zu müssen, ist nicht nur menschlich sehr fragwürdig, sondern stellt auch das Unternehmen vor große und unnötige Herausforderungen."

Landesrat mit Minimalforderung
Landesrat Rudi Anschober (Grüne), für die Integration in Oberösterreich zuständig, sieht das ähnlich. Seine Minimalforderung: "Lasst diese Asylwerber die Lehre abschließen, damit sie wenigstens mit einer Berufsausbildung heimkommen."

Gesetzesänderung notwendig
Mittelfristig aber - und dafür braucht es eine Gesetzesänderung - sollten solche Integrationsleistungen von Asylwerbern im Verfahren anerkannt werden. Anschober denkt da bereits an ein Bündnis mit Wirtschaftsvertretern, die ja gerade in der ÖVP Gewicht haben.

Werner Pöchinger, Kronen Zeitung

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