Ab 19. September

“Tagespresse aktuell”: ORF 1 setzt auf Fake News

Medien
29.08.2017 12:02

Ab dem 19. September setzt ORF 1 offiziell auf Fake News: Das seit vier Jahren aktive Internet-Satireportal "Die Tagespresse" wandert ins Fernsehen. Unter dem Titel "Tagespresse aktuell" starten dessen Macher ein eigenes Magazinformat, das im Rahmen der ORF-Dienstagnacht auf "Willkommen Österreich" folgt. Am Beginn stehen zwölf Episoden à 20 Minuten, die um 22.55 Uhr starten.

Von der Uridee eines kleinen Nachrichtenblocks im TV ist über die Zeit hinweg das Konzept eines längeren Formats geworden, das lose auf dem "Tagespresse"-Bühnenstück basiert, das im Rabenhof zu sehen war. Wiederkehrende Rubriken werden für die Sendung vorproduziert, während der Meldungsblock aktuell erstellt wird - und erst 24 Stunden vor der Ausstrahlung gedreht wird. Als Moderator gibt Schauspieler und Kabarettist Joachim Brandl den Anchorman Joachim Fuchs.

Man geht mit "9 Orte, 9 Aborte" auf die Suche nach den schönsten Toiletten des Landes ("Der neue heiße Scheiß aus dem ORF") und setzt auf Rubriken wie "Heimat, Heimat, Heimat" als Magazin für "die Mehrheit" oder "Promi-Interviews" mit Magda Kropiunig. Für das gesamte Spektrum zeichnen Fritz Jergitsch, Sebastian Huber und Jürgen Marschal verantwortlich, die auch hinter "Die Tagespresse" stehen, die auf jährlich rund zwei Millionen Aufrufe verweisen kann.

Die Autoren der "Tagespresse Show": Sebastian Huber, Fritz Jergitsch und Jürgen Marschal (v.l.n.r.) (Bild: APA/ROBERT JAEGER)
Die Autoren der "Tagespresse Show": Sebastian Huber, Fritz Jergitsch und Jürgen Marschal (v.l.n.r.)

"Routinemäßig bösartiger"
Die Erfahrung aus vier Jahren Satireportal helfe bei der Arbeit, unterstrich Jergitsch: "Man wird mit der Zeit routinemäßig bösartiger." Dennoch sei Fernsehen als solches natürlich eine Herausforderung, müsse man den Witz weniger literarisch denken.

Programmdirektorin Kathrin Zechner bemühte sich am Dienstag, den Machern den Druck zu nehmen: "Seid unbekümmert, seid angstfrei. Macht das, was ihr könnt." Freies Arbeiten sei nun einmal das Grundnahrungsmittel für die Satire. Ob "Tagespresse aktuell" eine Zukunft über die nun vorgesehenen zwölf Folgen hinaus hat, hängt dann zentral von den Quoten ab.

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