Ursache geklärt?

Gasunfall in Ellmau: Trauer um Johann und Ernst

Tirol
04.08.2017 09:13

Wie konnte es nur zu dieser Tragödie kommen? Nach dem verheerenden Gasunfall mit zwei Toten Mittwoch direkt vor einem Ellmauer Berggasthof (die "Krone" berichtete) laufen die Ermittlungen weiter auf Hochtouren. Nach derzeitigem Stand dürfte eine undichte Verschraubung zum tödlichen Gasaustritt geführt haben.

Johann B. (57) und Ernst K. (52) von einem niederösterreichischen Spezialunternehmen galten als routinierte Arbeiter. Einer der beiden soll bereits jahrzehntelange Erfahrung im richtigen Umgang mit Flüssiggas gehabt haben. Und dennoch kam es zur unfassbaren Tragödie - in einem eineinhalb Meter tiefen Schacht, in dem die Monteure Wartungsarbeiten an einer Gastankanlage durchgeführt hatten.

Ermittler: Große Menge Flüssiggas ausgetreten

Die Überprüfung war quasi schon beendet, erklärt Ermittler Andreas Wurm vom LKA Tirol. Bei der Demontage der Prüfanlage sei es dann passiert - eine große Menge an Flüssiggas ist ausgetreten. Aber warum? "Offenbar ist beim Lösen einer Verschraubung oder beim Schließen eines Ventils ein Problem aufgetreten, das die Arbeiter nicht mehr in den Griff bekommen haben", schildert Wurm weiter.

Das Gas hat einen Monteur jedenfalls binnen kürzester Zeit außer Gefecht gesetzt. Der andere eilte ihm sofort zu Hilfe. Doch beim verzweifelten Versuch, seinen regungslosen Kollegen aus dem Schacht zu bergen, kam auch er zu Tode.

Deutscher Angler entdeckte Männer im Schacht

Wie berichtet, hat ein Fischer, der am angrenzenden See angelte, die Arbeiter zuvor noch beobachtet. "Jetzt haben wir ein Problem", will der Deutsche noch gehört haben. Dann verlor er die Monteure aus den Augen. Er hielt Nachschau und entdeckte die beiden Männer regungslos im Schacht. Dabei atmete der Deutsche auch selbst Gas ein, er musste kurzzeitig ins Spital.

Laut Wurm laufen die Ermittlungen weiter. Detailuntersuchungen sowie ein abschließendes Sachverständigen-Gutachten würden noch ausstehen.

Hubert Rauth, Kronen Zeitung

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