Drama in Argentinien

Schussopfer bringt vor Tod noch Baby zur Welt

Ausland
20.07.2017 06:34

Mit einer schweren Schusswunde hat eine 18-Jährige in Argentinien kurz vor ihrem Tod noch ihr Kind zur Welt gebracht. Der Ex-Freund der im achten Monat schwangeren Camila Castells sei in ihre Wohnung in einem Vorort der Hauptstadt Buenos Aires eingedrungen, teilten die Behörden am Mittwoch (Ortszeit) mit. Dort habe der Mann auf die Schwangere und ihren ebenfalls 18 Jahre alten Freund geschossen.

Castells wurde lebensgefährlich am Rücken getroffen. Dennoch brachte sie noch ihren Sohn zur Welt. Das Kind wiege 2600 Gramm und sei vorzeitig in der 34. oder 35. Schwangerschaftswoche zur Welt gekommen, sagte der Leiter des behandelnden Krankenhauses, Fabian Muzzopappa, dem Sender TN. Der Bub sei "Gott sei Dank in einem sehr guten Gesundheitszustand".

Angreifer noch auf freiem Fuß
Castells überlebte den Angriff nicht. Ihr Freund wurde mit zwei Kopfschüssen ins Krankenhaus eingeliefert, wo er weiter mit dem Tod kämpft. Der Angreifer entkam, die Polizei fahndet nach dem aus Paraguay stammenden Mann.

Die Gewalttat wirft ein Schlaglicht auf die in Argentinien weitverbreitete Gewalt gegen Frauen. Vergangenes Jahr wurden in dem südamerikanischen Land nach offiziellen Angaben 254 Frauen getötet. Nach Angaben der Frauenrechtsorganisation Mujeres de la Matria Latinoamericana wurde heuer zwischen Jänner und April sogar durchschnittlich alle 25 Stunden eine Frau getötet.

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