Adrenalin pur!

Splinter Cell: Double Agent

Spiele
01.12.2006 16:00
Mit "Splinter Cell: Double Agent" kehrt Sam Fisher zum mittlerweile vierten Mal auf den Bildschirm zurück. Wie der Titel bereits erahnen lässt, schlüpft Sam diesmal in eine Doppelrolle und operiert nicht nur auf Seiten der NSA, sondern auch gemeinsam mit den Terroristen.

Daraus ergeben sich nicht nur eine äußerst interessante und tief gehende Story, sondern auch einige Zwickmühlen im Gameplay: Da Fisher auf zwei Hochzeiten tanzt, wollen auch beide Partner nicht enttäuscht werden. Tötet er im Auftrag der Terroristen beispielsweise unschuldige Zivilisten, sinkt sein Ansehen bei der NSA. Im Gegenzug könnten die Terroristen Verdacht schöpfen, sollte Sam seinen NSA-Job nur all zu ordentlich machen. Sinkt eine entsprechende Leiste auf Null, steht die Mission vor dem Aus.

Auch muss Fisher als Terrorist jetzt nicht mehr gezwungenermaßen lautlos durch die Dunkelheit schleichen, sondern darf es bei Tageslicht auch gerne mal ein wenig krachen lassen. Davon abgesehen bietet "Splinter Cell: Double Agent" die zwar allseits bekannte, aber sehr gut gemachte Agenten-Unterhaltung.

Alles beginnt in einem Flugzeug irgendwo über Island, aus dem Sam, ganz die coole Socke, abspringt und kurzerhand ins eiskalte Wasser eintaucht, um durch ein Leitungsrohr ein Kraftwerk zu infiltrieren. Direkt nach dem Auftauchen darf dann erst einmal die erste Wache von hinten geschnappt und - schon recht leblos - ins Wasser gezogen werden. Dann ist allerdings Endstation, versperrt doch ein unter Strom stehender Zaun das Weiterkommen.

Das Trafo-Häuschen ist schnell ausgemacht, nur leider zeigt die unter Türschwellen durchführbare Kamera einen Wachposten. Also flugs die Nachtsichtbrille einschalten, ganz laaangsam die Tür öffnen und auf leisen Sohlen an den Mann heranschleichen, ihn packen, das Genick etwas überdehnen oder ihn mit einem kräftigen Hieb bewusstlos schlagen und anschließend gut versteckt ablegen. Diplomaten können aus dem Gegner vielleicht auch noch ein paar wichtige Informationen herauspressen.

Allerdings ist es damit nicht getan: eine Vielzahl weiterer Wachen tummelt sich auf dem Gelände des Kraftwerks. Glücklicherweise kann Sam wieder auf Agenten-Gadgets der Extraklasse zurückgreifen: Neben diversen Waffen mit Spezialgeschossen wie Haft-Schocker oder -Kamera, stehen dem Doppelagenten auch Granaten und diverse Sichtbrillen zur Verfügung. Auch ein einfacher Stein wirkt manchmal Wunder, wenn es Wachen abzulenken gilt. Sein kleiner PDA liefert Sam zudem sämtliche Informationen zur laufenden Mission und mit einem Hacking-Tool können Codes geknackt werden - um beispielsweise in letzter Sekunde einen Raketenstart zu verhindern.

Grafisch spielte "Splinter Cell" schon immer in der oberen Liga mit und auch "Double Agent" enttäuscht nicht: Sämtliche Figuren bewegen sich absolut flüssig und realistisch, die Level glänzen durch viel Liebe zum Detail sowie hochauflösende Texturen und vor allem die hübsch anzusehenden Wassereffekte und das funkelnde Eis sorgen für Begeisterungsstürme. Hinzu kommt, dass durch die Tageslicht-Missionen viele Level erst jetzt so richtig zur Geltung kommen. Auch am Sound gibt es nichts zu kritisieren: 5.1-System vorausgesetzt, pfeift der Wind aus allen Ecken, Schritte hallen auf Metall gleich doppelt so laut und kleinste Geräusche lassen einen zusammenzucken.

Nach den mitunter sehr haarigen Missionen, schließlich ist die KI erbarmungslos gut, darf auch im Online-Modus beherzt weitergespielt werden: In Teams können Spieler gegen- oder miteinander antreten.

Fazit: "Splinter Cell: Double Agent" ist fast schon zu gut, um wahr zu sein: Story, Grafik und Sound präsentieren sich in Bestform. Knackpunkt ist und bleibt aber der hohe Schwierigkeitsgrad, der selbst erfahrenen Spielern Schweißperlen auf die Stirn treiben dürfte. Unfair ist "Double Agent" allerdings nie, es braucht eben nur oftmals mehrere Anläufe, um einen Abschnitt zu meistern.

Plattform: Xbox 360 (getestet), Xbox, PC, PS2, GameCube
Publisher: Ubisoft
Krone.at-Wertung: 93%

von Sebastian Räuchle

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