Waffenruhe brüchig
Israelische Soldaten töten zwei Palästinenser
Nach einem brüchigen Beginn hatten die Palästinenser die am Sonntagmorgen begonnene Waffenruhe im Verlauf des ersten Tages weitgehend eingehalten. Kurz nach Inkrafttreten hatten militante Palästinenser im Gazastreifen noch weitere Raketen auf das israelische Grenzgebiet abgefeuert.
Der israelische Ministerpräsident Ehud Olmert und Palästinenserpräsident Mahmud Abbas hatten sich wenige Stunden zuvor telefonisch auf die Waffenruhe verständigt, nachdem die militanten Palästinensergruppen die Einstellung des Raketenbeschusses zugesagt hatten.
Neue Sicherheitsgespräche
Die israelischen Streitkräfte wollen erstmals seit dem Amtsantritt der Hamas-Regierung im Frühjahr die Sicherheitsgespräche mit den palästinensischen Sicherheitskräften wieder aufnehmen. Das verlautete am Sonntag aus israelischen Militärkreisen. Ziel sei es, militante Palästinenser daran zu hindern, weiter Raketen auf Israel abzufeuern. Die fortgesetzten Raketenangriffe vom Gazastreifen aus waren ein Grund für die jüngste israelische Militäroffensive dort.
Palästinenser-Truppe soll Angriffe unterbinden
Mehr als 13.000 Mann palästinensische Sicherheitskräfte sollen nun im Gazastreifen entlang zur Grenze mit Israel aufgestellt werden, um weitere Angriffe palästinensischer Extremisten mit Kassam-Raketen zu unterbinden. Zugleich sollen die Sicherheitskräfte die Ruhe in den Straßen von Gaza-Stadt wiederherstellen, berichtete die israelische Zeitung "Yedioth Ahronoth". Palästinensische Kreise erklärten, die Aufstellung der Sicherheitskräfte entlang der Grenze solle in den kommenden Tagen abgeschlossen werden.
Verhandlungsangebot und Drohungen
Vor der Verkündung der Waffenruhe stellte die Hamas-Bewegung ein Ultimatum für Verhandlungen mit Israel und drohte mit einer dritten Intifada. Der politische Führer der islamisch-fundamentalistischen Organisation, Khaled Meshaal, erklärte am Samstag in Kairo, er gebe Friedensgesprächen sechs Monate Zeit. Wenn dann keine Einigung erzielt sei, werde sich der Widerstand neu formieren.
Meshaals Äußerungen waren die bisher deutlichste Bestätigung für die Bereitschaft der Hamas, Verhandlungen zwischen Abbas und Israel zu akzeptieren. Zugleich war es das erste Mal, dass Meshaal eine Frist setzte und dies mit einer expliziten Drohung verband.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.