Nachbar zeigte an:

Doppelmörder galt als “extrem”

Oberösterreich
03.07.2017 16:18

Bereits vor zwei Jahren zeigte ein besorgter Nachbar Mohamed H. (54), den mutmaßlichen Doppelmörder von Linz-Urfahr, wegen extremistischer Umtriebe bei der damaligen NS-Meldestelle des Innenministeriums an. Der Verfassungsschutz nahm Mohamed H. unter die Lupe, stellte aber kein Gefährdungspotenzial fest.

Noch bei einem Hintergrundgespräch am Samstag hatte Landespolizeidirektor Andreas Pilsl versichert, dass Mohamed H. nicht als radikaler Gefährder bei den Behörden aufgefallen sei. Ein Irrtum, der durch einen Schreibfehler zustande gekommen war.

"Krone" recherchierte hartnäckig

Am Montag stellte sich aufgrund hartnäckiger "Krone"-Recherche heraus, dass ein Nachbar in der Linzer Biesenfeldsiedlung Mohamed H. schon vor zwei Jahren bei der damaligen Meldestelle für NS-Wiederbetätigung beim Innenministerium angezeigt hatte. Damals nahmen Linzer Verfassungsschützer den vermeintlichen islamischen Extremisten ins Gebet.

Mohamed H. trug Bart und Kaftan

Besonders auffällig war, dass Mohamed H. in Linz mit Bart und Kaftan herumlief, bevor er von Ende 2014 bis Mitte 2015 nach Tunesien verschwand. Als er heimkam, war Mohamed H. wieder bartlos, aber verhielt sich  aggressiv. Der einvernehmenden Verfassungsschützerin erzählte er, er habe sich in seiner Heimat Tunesien eine neue Existenz als Tischler aufbauen wollen, ihm sei aber der Lkw mit  Geräten im Gesamtwert von 30.000 Euro gestohlen worden. In Libyen sei er inhaftiert gewesen, weil ihn dort die Grenzer für einen Islamisten hielten. Deshalb habe er sich dort den Bart abrasiert. Mohamed H. wurde  als ungefährlich eingestuft. Zwei Jahre später ermordete er aus Hass auf die FPÖ ein  Ehepaar.

Staatsanwaltschaft bestellt Heidi Kastner als Gutachterin

Die Staatsanwaltschaft hat Heidi Kastner als Psycho-Gutachterin bestellt.

FPÖ-Politiker in Angst

Bei den Landespolitikern der FPÖ liegen seither die Nerven blank. Bei Parteichef Manfred Haimbuchner ist die Betroffenheit besonders groß, immerhin handelt es sich bei den Opfern des Doppelsmords um die Eltern eines engen Mitarbeiters. Der Täter gab an, den Sohn mit Haimbuchner am selben Foto gesehen zu haben, deshalb wählte er die beiden hochbetagten Senioren für seine bestialische Bluttat aus.

von Christoph Gantner

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