Wegen Rechtsstreit

Nur noch vier Black Hawk des Heeres einsatzbereit

Österreich
28.06.2017 15:58

Bei großen Waldbränden müsste die Feuerwehr aktuell mit ziemlich wenig Unterstützung aus der Luft auskommen: Von den neun Black-Hawk-Helikoptern des Heeres sind nur vier einsatzbereit - ein Rechtsstreit verzögert die Modernisierung der Elektronik. Militärexperte Gerald Karner sieht das kritisch.

38,8 Millionen Euro teuer, 360 km/h schnell, mit zwei 1940 PS starken Turbinen: Die neun S-70A-42 Black Hawk sind die fliegenden Lastesel des Bundesheeres und für Katastropheneinsätze unverzichtbar.

Jetzt bleiben aber fünf dieser Riesen für Monate am Boden: Der Schweizer Ruag-Konzern hat Klage beim Bundesverwaltungsgericht in Wien eingebracht, weil sein Angebot zur Erneuerung der Helikopter-Avionik - also der gesamten Cockpit-Elektronik - von einem (deutlich günstigeren) Bestbieter aus den USA ausgestochen worden ist. Es geht um einen Auftragswert von 48 Millionen Euro.

Bundesheer entsetzt über "Black Hawk Down" 
"Das dauert Monate, bis da eine Entscheidung fällt", ist man beim Luftunterstützungsgeschwader in Langenlebarn in Niederösterreich über das juristische "Black Hawk Down" sauer: In der Zwischenzeit muss improvisiert und die noch funktionierende Bordelektronik immer wieder in andere Maschinen eingebaut werden, damit zumindest vier Helikopter noch fliegen.

Karner: "Heer wurde zusammengespart"
"Das ist nicht gut: In anderen Armeen wäre üblich, dass ein Drittel der Hubschrauber sofort einsatzbereit ist, ein Drittel einsatzfähig in Bereitschaft und ein Drittel in der Wartung ist", warnt der bekannte Militärexperte Gerald Karner. Und er kritisiert: "Zehn Jahre lang ist das Heer unter den Ministern Norbert Darabos und Gerald Klug (beide SPÖ, Anm.) zusammengespart worden. Das lässt sich natürlich nicht so schnell aufholen."

Richard Schmitt, Kronen Zeitung

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