OÖ Stammtisch:

Verständnis löst Generationenkonflikt

Oberösterreich
08.06.2017 19:54

Konflikte zwischen den Generationen müssen nicht sein - darin waren sich alle Experten am Podium beim Oberösterreich Stammtisch von "OÖ-Krone" und ORF OÖ im Gasthof Karlinger in Königswiesen einig. Mit viel Kommunikation und Verständnis geht es auch anders, bewiesen zwei Vater-Sohn-Duos eindrucksvoll.

"Viel Zeit und guter Wille" ist lauf Josef Hader vom Gründerservice der Wirtschaftskammer Oberösterreich nötig, um ein Unternehmen oder einen Bauernhof zu übergeben. 900 Betriebsnachfolgen werden ob der Enns jährlich angetreten - etwa 50 Prozent davon innerhalb der Familie!

Mediatorin Sandra Thaler ist Expertin für solche Übergaben und hilft bei der oft langwierigen Durchführung: "Der Prozess dauert bis zu zwei Jahre, oft treffen Beschützerinstinkt und Erfolgsdruck aufeinander - und obwohl man sich eigentlich gut versteht, kommt es zu Problemen. Da hilft der Blick von außen."

Bereits vor 25 Jahren hat Berndt Papinski von Vater Hubert dessen Karosseriebau-Unternehmen übernommen: "Da gab es natürlich auch Krisen und Debatten, aber wir sind jetzt Partner, und mein Vater hilft immer noch mit und ist mein großes Vorbild. Ich bewundere ihn." Auch Klaus Pippig (United Optics) erzählte den Moderatoren Harald Kalcher (Chefredakteur "OÖ-Krone") und Reinhard Waldenberger (ORF OÖ) von seiner Übernahme. Er war positiv überrascht: "Es war wohl eine eher untypische Übernahme, denn mein Vater konnte gut loslassen. Aber Verträge sind nötig, auch, um die ältere Generation finanziell abzusichern." Und: "Wichtig ist, dass man ein Leben neben der Firma hat, das man nach dem Ausstieg genießen kann."

Noch komplizierter als eine Firmenübernahme ist oft das Übergeben eines Bauernhofs: "Hier gibt es vor der Übernahme meist keinen bezahlten Arbeitsplatz für den Nachfolger wie in einem Familienunternehmen", erklärte Johannes König-Felleitner von der Landjugend. Deshalb sei es besonders wichtig, dass Alt und Jung nicht gegeneinander, sondern miteinander arbeiten, um schwierige Lagen zu meistern. Dem schloss sich auch das Publikum an - und IMAS-Meinungsforscher Paul Eiselsberg lieferte den Beweis: "Umfragen haben gezeigt, dass zwischen den Generationen kaum Neid, sondern viel Verständnis herrscht. Das kann viele Konflikte lösen."

Jasmin Gaderer, Kronen Zeitung

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