Gehirn-Vorträge

Sehr komplex: Das Universum im Kopf

Tirol
13.03.2017 23:13

Es verbraucht nicht mehr Energie als eine Glühbirne und macht nur rund zwei Prozent des Körpergewichts aus. Es besteht aus hundert Milliarden Nervenzellen und steuert alle wichtigen Lebensfunktionen: das Gehirn. Diese Woche halten die Forscher der Medizinischen Universität Innsbruck Vorträge über ihre Arbeit.

Insgesamt 5,8 Mill. Kilometer Nervenbahnen befinden sich in unserem Gehirn. Eine Zahl, die kaum vorstellbar ist : es ist der 145-fache Umfang der Erde. Aber auch das: schwer vorstellbar. Die Verbindungen, die von diesen unzähligen Nervenzellen gebildet werden, nennt man Synapsen. Sie tauschen Informationen aus und bilden somit die Grundlage aller Funktionen des Gehirns. Man kann sich das in etwa so vorstellen: "Für eine vergleichbare Menge Sterne im Universum, wie Verbindungen in unserem Kopf, bräuchten wir tausend Galaxien", veranschaulicht Gerald Obermair, Forscher an der Universität Innsbruck, die unglaublichen Zahlen.

Forschen gegen Erkrankungen des Gehirns

Mit seinem Vortrag über die Synapsen hat er am Montag den Auftakt der Vortragsreihe gemacht. Was folgt sind Vorträge über den Zusammenhang von Seele und Gehirn, die Interaktion zwischen Depression und Immunreaktion, die Grundlagen des Lernens und Gedächtnisstörungen im Alter. Letzteres ist weit verbreitet: Jeder vierte Mensch in der EU leidet an einer Erkrankung des Gehirns, sei es neurologisch, neurodegenerativ oder psychisch. Gedächtnisstörungen werden dabei als besonders leidvoll empfunden trägt das Langzeitgedächtnis schließlich viel zur Individualität einer Person bei.

Aufklärung von Mythen

Umso wichtiger ist die Forschung: Je mehr über  das Gehirn bekannt ist, desto eher können Krankheiten behandelt oder geheilt werden. Noch bis Freitag findet im Centrum für Chemie und Biomedizin in Innsbruck jeden Abend um 19 Uhr ein kostenloser Vortrag statt. Neben den Erkenntnissen der Wissenschaft, die dabei vorgestellt werden, sollen auch hartnäckige Mythen aufgeklärt werden. Der "Zehn-Prozent-Mythos" etwa: Entgegen dem weit verbreiteten Glauben, dass wir nur einen kleinen Prozentsatz unseres Gehirn nutzen, beanspruchen wir nämlich alle Teile des Organs.

Anna Haselwanter, Kronen Zeitung

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