"Projekt zu teuer"

Bürgerinitiativen planen Protest gegen Kofelbahn

Tirol
25.02.2017 10:44

Voraussichtlich am 19. März wird beim Schutzhaus Patscherkofel gegen die neue 55 Millionen Euro teure Seilbahn protestiert. Das Interesse scheint groß: Ein von der "IG Bürgerinitiativen Innsbruck" produziertes Web-Video brachte es auf fast 50.000 Zugriffe. Ob sich der Alpenverein dem Protest anschließt, ist noch unklar.

Viel wird derzeit in Innsbruck über den Neubau der Patscherkofelbahn diskutiert, der sich mittlerweile zu einem Mega-Projekt ausgewachsen hat. 55 Millionen Euro sind wie berichtet veranschlagt, etwas mehr als für die 2007 neu in Betrieb genommene Hungerburgbahn. Doch mit dieser ist das Patscherkofelprojekt nur bedingt vergleichbar.

Für Planung der Hungerburgbahn mehr Zeit

"Damals hat sich die Stadt sehr Mühe gegeben und verschiedene Varianten durchdacht. Das hat Zeit gebraucht, Zeit, die die neue Stadtregierung offensichtlich nicht hat", erinnert sich Leo Pertl, einst Ersatz-Gemeinderat bei der "Für Innsbruck"-Liste und nunmehr bei der IG Bürgerinitiativen tätig.

Rechtzeitig vor Wahl Bandl durchschneiden

"Heute geht es nur darum, das Projekt so schnell wie möglich durchzupeitschen, damit zu Winterbeginn 2017/18 rechtzeitig vor der Wahl das berühmte Bandl durchgeschnitten werden kann", kritisiert Pertl. So einen durchschlagenden Erfolg wie die Hungerburgbahn werde die Kofelbahn nie haben, sind auch Mitstreiter Thomas Mayer und Berthold Schwan von der IG Bürgerinitiativen überzeugt: "Die Talstation ist ja viel zu weit weg vom Stadtzentrum. Die Touristen haben nicht die Zeit, auch noch auf die andere Bergseite zu fahren."

"30-Jährige in Geiselhaft der Schuldenpolitik"

Die meisten Gemeinderäte hätten überhaupt keine Ahnung, was so eine Bahn überhaupt kosten darf, "weil sie nie etwas mit Seilbahnen zu tun haben", kritisieren sie. "Die heute 30-jährigen Innsbrucker werden so in Geiselhaft einer Schuldenpolitik genommen, die ihnen am Ende jeglichen finanziellen Spielraum raubt!"

Aus diesen Gründen wird voraussichtlich am 19. März gegen die Pläne protestiert. Ob sich der Alpenverein anschließt, ist unklar. Präsident Ermacora war für eine Stellungnahme nicht erreichbar.

Philipp Neuner, Kronenzeitung

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