Leichenschändung

Foto-Skandal weitet sich aus

Ausland
27.10.2006 13:24
Der Skandal um die Totenschändung in Afghanistan durch deutsche Soldaten weitet sich aus. Die „Bild“- Zeitung berichtet, dass ihr „Dutzende neue Bilder“ vorliegen, die Soldaten beim makaberen Umgang mit Leichenteilen zeigen. Indessen wurden zwei deutsche Soldaten in der Causa suspendiert.

Auf den neuen Fotos ist nach Angaben von „Bild“ unter anderem zu sehen, wie ein Soldat einem aus verschiedenen menschlichen Knochen zusammengesetzten Skelett in der Art einer Hinrichtungsszene eine Pistole an den Totenschädel hält. Auf einem anderen Foto wurde einem Totenschädel ein Bundeswehr-Barett aufgesetzt.

Ein Soldat habe der Zeitung bestätigt, dass Bundeswehr-Patrouillen regelmäßig an der Fundstelle der Leichenteile - einer Lehm- und Sandgrube im Süden Kabuls - vorbeigefahren und dort angehalten haben. In der Regel würden die deutschen Soldaten etwa einmal in der Woche an dem Massengrab vorbeifahren. Dabei hätten Soldaten sogar makabre Bilder aus menschlichen Knochen zusammengesetzt und fotografiert. Die Fotos stammten von Ende 2003 und Anfang 2004.

Der deutsche Verteidigungsminister Jung hat als Konsequenz aus den Totenschändungen zwei Angehörige der Bundeswehr vom Dienst suspendiert. Jung sagte am Freitag in Berlin, ihnen sei die Ausübung des Dienstes untersagt worden. Die beiden Soldaten gehörten zu einer Gruppe von sechs, denen eine Totenschändungen im Jahr 2003 zur Last gelegt wurde. Vier von ihnen waren schon zuvor aus der Bundeswehr ausgeschieden.

In einem weiteren Fall offenbar aus dem Jahr 2004, der durch neue Bilder, die der TV-Sender RTL zeigte, belegt wurde, sind in der Zwischenzeit drei Tatverdächtige ermittelt worden. Der Minister kündigte an, er werde schnellstmöglich dafür Sorge tragen, dass alle als Täter identifizierten Soldaten aus der Bundeswehr entlassen werden.

 

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