Über 50 Verletzte

Umbettung von Perón führt zu Schlägerei

Ausland
18.10.2006 08:40
Bei der Umbettung der sterblichen Überreste des 1974 verstorbenen früheren argentinischen Präsidenten Juan Domingo Perón ist es am Dienstag zu einer Feldschlacht zwischen verfeindeten Anhängern gekommen. Mitglieder der Gewerkschaften der Lastwagenfahrer und der Bauarbeiter gingen auf dem Gelände des Mausoleums auf einem ehemaligen Landsitz Peróns in der Kleinstadt San Vicente mit Knüppeln, Steinen und Flaschen aufeinander los.

Ein Mann schoss vor laufenden Kameras sogar in die Menge. Zehntausende Menschen flohen vom Gelände oder wagten sich erst gar nicht in die Nähe. Perón war zwischen 1946 und 1955 und von 1973 bis 1974 Präsident Argentiniens.

Nach Augenzeugenberichten nahmen schließlich nur etwa 5000 Menschen an der Beisetzung in dem von den Gewerkschaften und Spendern finanzierten Mausoleum in San Vincente teil. Die Organisatoren hatten mit Hunderttausenden gerechnet. Auch der argentinische Präsident Néstor Kirchner und dessen einflussreiche Frau, die Senatorin Christina Kirchner, sagten ihre Teilnahme nach Bekanntwerden der schweren Zusammenstöße ab. Der dem linken Flügel der Peronisten zugeordnete Staatschef stand der von rechten Gewerkschaftskreisen organisierten Umbettungsaktion ohnehin abwartend gegenüber.

Streit um beste Plätze
Der Streit am Mausoleum war nach Angaben von Beteiligten um die besten Plätze während der Beisetzung ausgebrochen. Die Polizei, die zunächst auf Bitten der Gewerkschafter nicht vor Ort war, griff schließlich doch ein und konnte die kämpfenden Fraktionen trennen. Schon im Vorfeld hatte es in der zerstrittenen Führung des Peronismus Unstimmigkeiten darüber gegeben, wer wann und wo an den Feierlichkeiten teilnehmen soll.

Perón war am Morgen aus der Familiengruft in Buenos Aires geholt worden. Nach einer kurzen Zeremonie vor dem Gebäude des Gewerkschaftsbundes CGT wurde der Sarg auf derselben Lafette wie bei der Beerdigung 1974 nach San Vicente gefahren.

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