OÖ nur Vorletzter

Frauen verdienen um ein Haus weniger

Oberösterreich
18.10.2006 09:56
„Um ein Haus weniger“ - diese Redensart ist nach Berechnungen der oberösterreichischen Arbeiterkammer beim Einkommensunterschied zwischen Männern und Frauen wörtlich zu nehmen. Innerhalb von 15 Jahren verdienen demnach Frauen im Schnitt 105.000 Euro weniger. So viel kostet ein Fertigteil-Einfamilienhaus.

Auf 31,6 Prozent haben AK-Statistiker den Unterschied zwischen den Bruttoeinkommen vollzeitbeschäftigter Männer und Frauen berechnet. Das liegt nicht nur weit über dem bundesweiten Schnitt von 27,3 Prozent, sondern ist auch Österreichs zweitschlechtester Wert. Nur in Vorarlberg werden Frauen noch ungerechter bezahlt.

Ein Grund dafür, so erklärt Bettina Csoka von der wirtschaftspolitischen Abteilung der AK in Linz, liege in den Lohnunterschieden zwischen „typischen Frauenberufen“ wie Friseurin oder Verkäuferin und viel besser bezahlten „Männerjobs“ etwa in der Technik. Das wirkt sich in einem Industrieland mit hohem Hightech-Anteil, wie es Oberösterreich ist, auch auf die Einkommensschere aus. Aber nicht nur das.

„Frauen verdienen auch bei gleicher Arbeit oft weniger“, weiß Csoka: „In vielen Betrieben verrichten sie Tätigkeiten, für die sie laut Kollektivvertrag mehr bekommen müssten, werden aber niedriger eingestuft.“ Etwa als Hilfsarbeiterinnen, obwohl sie die Arbeit von Fachkräften leisten.

Um ihnen zu helfen, fordert die AK eine steuerliche Entlastung geringerer Einkommen und betriebliche Frauenförderungen. Um überhaupt mehr Frauen einen Vollzeitjob zu ermöglichen, müsse die Kinderbetreuung ausgebaut werden. Hier sieht die AK in Oberösterreich noch „besonderen Aufholbedarf“.

 

 

 

Grafik: Chvatal

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