Um Mann zu befreien

Mexikanerin nahm Mutter von Bandenchef als Geisel

Ausland
14.12.2016 09:20

Angesichts der Unfähigkeit der mexikanischen Polizei, die Bevölkerung im Bundesstaat Guerrero vor blutigen Übergriffen durch Banditen zu schützen, haben verzweifelte Einheimische nun zur Selbstjustiz gegriffen und in der Stadt San Miguel Totolapan mehrere Menschen als Geiseln genommen - darunter auch die Mutter eines Drogenbosses, um sie gegen einen von den Gangstern verschleppten Ingenieur "einzutauschen". Hunderte Soldaten waren im Einsatz, um eine blutige Eskalation zu verhindern.

Wie der Gouverneur des Bundesstaates Guerrero, Arturo Astudillo, am Dienstag sagte, soll der Ingenieur von Mitgliedern der Bande Los Tequileros entführt worden sein. Dieselbe kriminelle Organisation soll im vergangenen Monat zwölf Menschen aus einem Dorf verschleppt haben, von denen bisher erst fünf wieder frei sind. Bewohner von San Miguel Totolapan beschlossen daher nun selbst mehrere Menschen, die mit der Bande zusammenarbeiten sollen, als Geiseln zu nehmen.

"Die Leben ihrer Mutter gegen das meines Mannes"
Die Ehefrau des Ingenieurs forderte in einem Lokalsender die Freilassung ihres Mannes und wandte sich direkt an den Bandenchef: "Wir haben ihre Mutter hier, Herr, der Sie als 'El Tequilero' bekannt sind. Ich fordere einen Austausch. Für das Leben meines Mannes das Ihrer Mutter." Nach Angaben lokaler Medien sollen insgesamt 24 Menschen als Geiseln genommen worden sein. Die Regierung, die eine Verhandlergruppe einsetzte, erwartete einen Austausch der Geiseln.

Nicht nur im Bundesstaat Guerrero leidet die Bevölkerung seit Jahren unter der Brutalität und Gewalt, die häufig von rivalisierenden Drogenkartellen ausgeht. Mexiko ist eines der Länder mit der höchsten Zahl an Morden weltweit.

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