Flüchtlinge lehrten

Arabisch in der Taferlklasse…

Salzburg
15.08.2016 20:23

Syrische Tänze und Lieder - all das stand auf dem Lehrplan einer Flachgauer Volksschule! Eltern sind besorgt: Ihre Kinder, die noch kaum das Alphabet beherrschen, wurden in der Schule mehrfach von Flüchtlingen in arabischer Sprache unterrichtet. Das geht definitiv zu weit, findet jetzt der Gemeinderat Erwin Enzinger.

"Mama, heute war ein fremder Mann bei uns in der Schule und hat und eine komische Sprache beigebracht", so berichtete es ein Flachgauer Kind (7) seiner Mutter beim Mittagessen. Erst auf Rückfrage bei der Volksschule (Ort ist der Redaktion bekannt) erfahren die Eltern dann: Flüchtlinge haben dort mehrfach auf Einladung der Schule zusammen mit den Lehrern den dortigen Unterricht gestaltet: arabische Schriftzeichen, syrische Kultur und Länderkunde statt Rechnen, Schönschrift und Lesen standen auf dem Stundenplan der Jüngsten- und das ohne die Eltern vorab darüber zu informieren. Doch damit nicht genug: Beim jährlichen Schulfest kurz vor den Sommerferien präsentierten die Volksschüler den überraschten Eltern einstudierte syrische Lieder und Volkstänze: Statt dem beliebten "Alle Vöglein sind schon da" trällerte der Kinderchor "Tik tik ya em slaiman" - und das mitten in Österreich.

Mehrere Eltern beschwerten sich
Integration schön und gut, "aber das geht definitiv zu weit", findet der Salzburger Gemeinderat Erwin Enzinger. Mehrere Eltern haben sich deswegen Hilfe suchend an ihn gewandt. "Bei kleinen Kindern, die noch nicht einmal richtig unsere Sprache beherrschen, ist es vollkommen übertrieben, ihnen schon die arabische Sprache beibringen zu wollen", sagt Enzinger gegenüber der "Krone" kritisch. Auch haben sich Eltern bei ihm beklagt, dass die Schule immer wieder Spendenaktionen für Flüchtlinge durchgeführt habe - wenn Eltern aber nichts geben wollten, sei das mitunter als "ausländerfeindliche Geste" gedeutet worden. Laut "Krone"-Recherchen handelt es sich bei dem Lied, das die Kinder auf dem Schulfest gesungen haben, um ein bekanntes arabisches Kinderlied ohne religiöse oder politische Inhalte. Hintergrund ist der, dass in der ersten Volksschulklasse auch ein Flüchtlings-Bub aus Syrien unterrichtet wird und die Schule wohl auf diese Weise den Mitschülern seine Kultur vermitteln wollte - dabei aber aus Sicht mancher Eltern und der Politik zu weit über das Ziel hinausgeschossen ist. "Die Eltern haben mir auch berichtet, dass sie nicht wollten, dass fremde Personen in die Klassen kommen und sich deswegen auch beim Landesschulrat beschwert", berichtet der Gemeinderat weiter. Trotzdem seien die Flüchtlinge wiederholt in der Klasse gewesen und hätten dort auch Fotos von den Kindern gemacht.

Flachgauer Schule kein Einzelfall
Eine der Lehrerin habe laut Enzinger auf die Kritik der Eltern lediglich lapidar entgegnet: "Solche Workshops werden auch in anderen Schulen angeboten. Aber da muss man dafür bezahlen!"

Lehrer machten Fotos von Aktion
Enzinger will den Vorfall jetzt prüfen lassen - zumal es sich wohl um keinen Einzelfall handelt. Die Schule selbst ist transparent damit umgegangen: So dokumentierten Lehrer den Unterricht mit Fotos. Auch waren sie beim Arabisch-Unterricht immer im Klassenzimmer anwesend.

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