¿Sauna-Gusti¿-Mord

Freispruch trotz DNA -Beweisen

Oberösterreich
11.07.2006 09:44
Spannend bis zur letzten Minute gestaltete sich der Mordprozess gegen Silvia Jancovicova (35) in Linz. Sie wurde beschuldigt, ihre Nachbarin, das Linzer Original „Sauna-Gusti“, getötet zu haben. Nach kämpferischen Plädoyers von Ankläger und Verteidiger benötigten die Geschwornen zwei Beratungen: Freispruch!

„Niemand anderer kommt als Täter in Frage“, sagte Staatsanwalt Dietmar Gutmayer mit Blick auf die Angeklagte. Sein stärkstes Argument: DNA-Spuren von Silvia Jancovicova in der Geldbörse des Opfers. Aus Geldnot habe die dreifache Mutter den Überfall auf Auguste Halama (86) verübt, ist der Ankläger überzeugt. Um den Geschwornen ihre Persönlichkeit vor Augen zu führen, listete er 13 Lügen der Frau auf. Es ging dabei um Nebensächlichkeiten. Aber, so Gutmayer: „Wie soll man ihr dann bei wesentlichen Dingen glauben?“ In seinem Plädoyer griff der Ankläger auch Verteidiger Andreas Mauhart hart an: Dieser „erdreiste“ sich, Vergleiche zum Fall Heidegger anzustellen…

DNA-Beweise angezweifelt
Mauhart bleibt jedoch bei seiner Strategie: Jancovicova habe kein Motiv, dafür ein Alibi. Die Angeklagte, die sich immer für nicht schuldig erklärt hatte, habe eine Freundin besucht. Der Beweis, eine Rufdatenauswertung ihres Handys, die das Gericht erst in den letzten Wochen versucht hatte, war nicht mehr möglich. Womit Mauhart bei der Kritik an den Kripo war. Weder sei in der Wohnung des Opfers nach Fingerabdrücken gesucht, noch seien Spuren zu anderen Verdächtigen verfolgt worden. Selbst den DNA-Beweis zog der Anwalt in Zweifel - mit Hilfe einer wissenschaftlichen Arbeit.

5:3 für Freispruch
Nach den aufwühlenden Schlussvorträgen zogen sich die Geschwornen zur Beratung zurück, die aufgrund eines Widerspruches in der ersten Entscheidung wiederholt werden musste. Der endgültige Spruch lautete 5:3 für Freispruch. „Ein Freispruch trotz DNA-Spuren ist vielleicht sogar einzigartig“, freute sich Verteidiger Mauhart, dessen Mandantin noch am Montag enthaftet wurde. Der Staatsanwalt gab keine Erklärung ab.

 

Foto: Polizei

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