Vier Ungarn in Haft

Innsbrucker Polizei sprengt brutale Zuhälter-Bande

Tirol
22.12.2015 09:14

Schlag gegen die kriminelle Zuhälter-Szene in Innsbruck! Die Polizei konnte im Zuge eines Großeinsatzes drei Männer (49, 37, 23 Jahre) sowie eine Frau (23) aus Ungarn schnappen, die Prostituierte nach Tirol gelockt, diese hier zum Sex gezwungen, misshandelt und brutal ausgebeutet haben sollen. Das Quartett sitzt in Haft.

Monatelang waren die vier Ungarn - darunter Vater (47), dessen Sohn (23) und Lebensgefährtin - im Visier der Ermittler. Wie erst Montag bekannt wurde, klickten schließlich am vergangenen Donnerstag die Handschellen. Unterstützt von Spezialkräften des Einsatzkommandos Cobra sowie der Sondereinheit DSE-West überraschten Beamte des LKA Tirol das Quartett in Wohnungen in Ampass und führten Hausdurchsuchungen durch. Im Zuge der Aktion, an der insgesamt 50 Polizisten beteiligt waren, wurden drei Pkw der Marken Audi und BMW sowie Bargeld in Höhe von rund 14.000 Euro sichergestellt.

Mindestens sechs Frauen auf Straßenstrich gelockt

Dem Quartett wird Zuhälterei im Rahmen einer kriminellen Vereinigung vorgeworfen. Chefermittler Christoph Hundertpfund: "Die Ungarn stehen im Verdacht, mindestens sechs Prostituierte auf den Straßenstrich in Innsbruck geschickt zu haben. Die Betroffenen mussten dabei ohne freien Tag arbeiten und wurden sowohl sexuell als auch finanziell ausgebeutet." Erst Anfang Dezember sei eine 19-jährige Ungarin in die Tiroler Landeshauptstadt gelockt worden. Wie schon so oft, waren wieder einmal jede Menge Lügen im Spiel.

"Die Frauen im Alter zwischen 19 und 26 Jahren wurden unter bewusst falschen Versprechungen in Ungarn angeworben. Ihnen wurde dabei weisgemacht, dass es auf dem Straßenstrich in Innsbruck gutes Geld zu verdienen gebe", erklärt Hundertpfund weiter.

Von wegen - in Tirol angekommen, erwartete die Sexarbeiterinnen die Hölle auf Erden. Im Zuge ihrer Dienste erwirtschafteten sie in zwei Wochen etwa 20.000 Euro. Davon hatten die Opfer aber nichts - sie wurden brutal ausgebeutet. "Die Einnahmen wurden fast zur Gänze abgenommen. Den Frauen wurden gelegentlich und nur auf Bitte geringe Beträge überlassen", schildert der Chefermittler.

Liefen Geschäfte schlecht, flogen die Fäuste

Die Prostituierten waren zudem einer totalen Kontrolle ausgesetzt. "Die Verdächtigen haben ihnen die Bedingungen und die Preise genau vorgeschrieben und akribisch über deren Einhaltung gewacht. Die Frauen mussten etwa jeden Kontakt, die Art der Sexdienstleistung, die Dauer oder den Schandlohn sofort melden."

Liefen die Geschäfte nicht wie gewünscht, wurden die Frauen geschlagen und beschimpft. Die Verdächtigen sitzen in Haft - sie zeigen sich nur teilweise geständig.

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