Exekutive überlastet

Asylkrise: Stimmung bei Polizei am Siedepunkt

Österreich
05.11.2015 12:54
Nachdem die Polizei alleine im September 190.000 Überstunden geleistet hat, erzwingt die Asylkrise noch monatelang weitere Tausende Überstunden, dazu nehmen die Krankenstände aufgrund psychischer Extrembelastungen zu, Polizisten werden im Grenzdienst verletzt: Die Personalvertreter der Exekutive mobilisieren jetzt die gesamte Beamtengewerkschaft - die Stimmung ist am Siedepunkt, die Streikdrohung steht im Raum.

"Es ist wirklich höchste Zeit, dass sich jetzt rasch etwas ändert", warnt Hermann Greylinger, der Vorsitzende der Polizeigewerkschaft. In dem am Donnerstag abgesegneten Personalvertreter-Beschluss werden erstmals "gewerkschaftliche Maßnahmen zur Durchsetzung der berechtigten Anliegen" angekündigt. Diese Maßnahmen sind üblicherweise Dienststellenversammlungen - oder auch ein Streik.

"Wir haben jetzt alle Problemfelder aufgelistet und wollen, dass sich für die Kollegen endlich etwas ändert", sieht Greylinger "die Grenzen der Belastbarkeit erreicht und leider auch überschritten".

Mehr Krankenstände durch mentale Belastung
Viele Polizisten sind der täglichen mentalen Belastung des Grenzeinsatzes nicht gewachsen, zusätzliche Krankenstände sind die Folge. "Und als 'Belohnung' für diese Situation und den erlittenen gesundheitlichen Schaden werden diesen Beamten schon nach dem 30. Krankenstandstag die pauschalierten Zulagen gestrichen", ist der Gewerkschafter sauer.

Aus dem Video-Archiv: Der Flüchtlingsansturm auf Spielfeld hält an.

Außerdem fehle noch immer persönliche Schutzausrüstung für die Polizisten im Grenzeinsatz, die Versorgung der eingesetzten Kräfte sei ebenso wie die Unterbringung "mangelhaft". Dass die Polizisten in Spielfeld ihre Verpflegung selbst bezahlen müssen, während alle Durchreisenden gratis verköstigt werden, ist für Greylinger "vorstellbar" - eine konkrete Beschwerde liegt bei den Personalvertretern aber nicht vor.

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