Seit am 19. September die Stockhalle in Julbach als eines von neun oö. Notquartieren für Einwanderer geöffnet wurde, ist die 1500-Einwohner-Gemeinde zu einem der Nadelöhre nach Deutschland mutiert. "Wir haben in zehn Tagen 3700 Flüchtlinge versorgt. Genauso viele bleiben nicht bei uns, sondern steigen aus den Bussen und gehen gleich los. Die ganze Bevölkerung hilft mit", so Langzeit-Bürgermeister Adolf Salzinger (77, SP).
Tatsächlich ist das Bemühen der Mühlviertler groß. Sie hatten sogar den 6,5 Kilometer langen Weg zur Grenzbrücke bei der Hartl-Mühle mit Schildern mit dem Aufdruck "Germany" und der deutschen Flagge ausgestattet. Mitleidige Einheimische kutschieren immer wieder Verletzte oder Familien mit Kleinkindern mit dem Auto nahe an die Staatsgrenze heran.
Im benachbarten Breitenberg sieht Bürgermeister Helmut Rührl (CSU) den Ansturm mit gemischten Gefühlen: "Die Flüchtlinge können es oft gar nicht glauben, dass sie nach dem Passieren der Brücke schon in Deutschland sind. Sie gehen dann gerade noch hundert Meter weiter, wo zwei Zelte aufgestellt sind. Von dort werden sie dann mit Bussen nach Passau gefahren. Wir haben seit dem 19. September schon 7000 Leute bei uns gehabt."
Der CSU-Mann übt Kritik an der Zusammenarbeit mit unseren Behörden: "Am Anfang hat die Kommunikation mit Oberösterreich überhaupt nicht geklappt, jetzt ist es besser geworden."
Die Masseneinwanderung geht indes weiter: In der Nacht auf Montag betreute das Rote Kreuz wieder 1650 Migranten in Notquartieren in OÖ. Laut der FPÖ sind die Verteilerzentren - in OÖ ist das Bad Kreuzen - für die Flüchtlingsbetreuung voll.
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