Leere Versprechungen

Keine Luxusautos: IS-Terroristen desertieren

Ausland
22.09.2015 11:46
Immer mehr aus dem Ausland rekrutierte IS-Terroristen desertieren aus Syrien und versuchen, wieder zurück in ihre Herkunftsländer zu gelangen. Grund: Sie sind entäuscht. Statt der versprochenen Luxusautos werden sie auf alten Motorrädern an die Front gekarrt oder müssen zu Fuß durch die Wüste marschieren, auch die restlichen Versprechungen - wie etwa Ehefrauen - wurden aus ihrer Sicht nicht eingehalten...

Seit Jänner des Vorjahres haben mindestens 58 ehemalige "Dschihadis" den sogenannten Islamischen Staat wieder verlassen und sind nach Großbritannien zurückgekehrt. Das zeigt ein aktueller Bericht des Internationalen Zentrums für Studien zur Radikalisierung und politischen Gewalt am renommierten Kings College London. Der Report zerstört auch das Image, das der IS unter seinen Anhängern hat, eine vereinigte und ideologisch gefestigte Organisation zu sein. Stattdessen sind viele Kämpfer angewidert von der Brutalität und den steinzeitlichen Lebensbedingungen in Syrien.

Das Zentrum fand alleine in Großbritannien 58 ehemalige Mitglieder, darunter sieben Frauen, die öffentlich zugaben, vom IS desertiert zu sein. Die Dunkelziffer an Zurückgekehrten dürfte aber weit höher liegen. Alle Befragten gaben an, dass die Versprechungen, die ihnen zuvor gemacht wurden, vom IS in keiner Weise eingehalten worden seien. Außerdem habe sie die Korruption der Befehlshaber und die nicht vorhandene Lebensqualität gestört.

Der Report stellt aber auch fest, dass viele der Befragten Kriegsverbrechen begangen hätten. Die britische Polizei prüft jetzt die Möglichkeit, Ex-"Dschihadis" als Helfer anzuwerben, um so potenzielle IS-Kandidaten aufspüren zu können. Alleine aus Großbritannien haben sich 700 Muslime dem IS angeschlossen.

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