Benehmen gefragt

¿Knigge¿ ist für Jugend Buch mit 7 Siegeln

Oberösterreich
09.05.2006 19:18
Umgangsformen statt lässigem Gehabe, passende Kleidung statt Mode á la MTV – geht´s Richtung Berufsleben, wäre ein Knigge für Jugendliche oft gefragt. Denn die Regeln der Erwachsenenwelt sind für viele Teenager ein Buch mit sieben Siegeln. In AMS-Kursen werden Bewerbungsgespräche gefilmt: Für Aha-Erlebnisse ist gesorgt, denn ihr „Spiegelbild“ schockiert die Jungen oft.

„Na bitte, schau ich ordinär aus“ - oder „Wie komm denn ich daher?“ Mit solchen Ausrufen reagieren die Burschen und Mädchen in den Job-Kursen des AMS oft geschockt auf ihre Videoaufnahmen. 2005 wurden 5198 Jugendliche ob der Enns in solchen Ausbildungsreihen geschult.

Das Linzer BFI trainiert die Teenager besonders für Bewerbungsgespräche: „Mit diesen simulierten Vorstellungsrunden sollen die Jugendlichen ihre Wirkung auf andere einschätzen lernen“, erklärt Kurskoordinatorin Christine Kirchmair: „Bei den Mädchen ist das sexy Auftreten oft ein Problem. Sie kommen in Spaghettiträger-Leibchen mit Riesenausschnitten zum Erstgespräch und beklagen sich anschließend bei uns, dass ihnen der Personalchef nur ins Dekolleté‚ gestarrt hat. Die Jugendlichen fühlen sich dann unwohl und reagieren verunsichert.“

Passende Kleidung wichtig
Wichtig sei die passende Kleidung: Sexy Outfit ist im Einzelhandel wie zum Beispiel in Kleidergeschäften kein Problem. Bei vielen anderen Berufen sind Kunden aber über allzu offenherziges Auftreten wenig erfreut. „Leider ist die Schmerzgrenze in den vergangenen Jahren extrem nach unten gesunken“, bedauert Kirchmair: „Der sichtbare String-Tanga ist mittlerweile auch bei uns im Haus an der Tagesordnung. Wenn sich sogar 40-jährige Frauen so herrichten, ist es für Mädchen sehr schwer, sich entsprechend zu orientieren.“

Bei der VKB bekommen Jobeinsteiger einen eigenen Begleiter, der ihnen die hausinternen Regeln beibringt, berichtet Pressesprecher Harald Semper: „String-Tangas und ausgeblichene Jeans sind bei uns tabu. Wenn´s heiß ist, können die Kollegen in Abstimmung mit der Abteilung Sakkos und Krawatten ablegen. Aber alles ändert sich: Vor zehn Jahren waren Flinserl verboten, heute sind sie kein Thema mehr.“

 

 

Foto: Erich Petschenig

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