Zuerst klang es wie ein Super-Krimi, was bleibt, ist eher ein Fall fürs Kabarett: Kaum hatten die Linzer Ermittler am Donnerstag nach dem Überfall auf die Spänglerbank am Linzer Hauptplatz die Überwachungsfotos in das EDV-System gestellt, bimmelte auch schon das Telefon. Die Wiener Raubgruppe war am Apparat und voll überzeugt, dass es sich bei dem Linzer Bankräuber um jenen 58-jährigen Linzer Verdächtigen handelt, der in Wien in den Jahren 2011, 2012 und 2014 insgesamt sechs Geldinstitute überfallen haben soll.
Die Wiener Kripo hatte bereits einen Hausdurchsuchungsbefehl, doch nun entschied man, "tabula rasa" zu machen. Der Verdächtige wurde dreieinhalb Stunden nach dem Überfall bei der Nationalbank verhaftet. Zuerst jubelte die Exekutive über den tollen Fang, doch dann gab's viele lange Gesichter: Der 57-jährige Linzer, der in Handschellen abgeführt worden war, hatte nicht nur ein Alibi für den Überfall auf die Spänglerbank. Er konnte auch nachweisen, dass er keinen der sechs ungeklärten Wiener Banküberfälle am Kerbholz hat. Er wurde enthaftet.
Damit heißt es auch fürs Landeskriminalamt zurück an den Start. Nochmals der Tathergang: Um 10.41 Uhr betrat der Räuber die Spänglerbank, wartete geduldig hinter einem Kunden, bis er an der Reihe war. Dann nahm er aus seiner Stofftasche eine Pistole, sagte auf Hochdeutsch: "Überfall, keinen Alarm", ging ums Pult herum, ließ sich von der Angestellten die Kassenlade öffnen und entnahm die Banknoten. Dann flüchtete der Räuber mit einem Taxi.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.