Schon seit längerem schwelt in der Imkerwelt ein handfester Konflikt: Weil Kärnten und die Steiermark bundesweit das strengste Bienenschutzgesetz haben, ist hierzulande ausschließlich die Verbreitung der so genannten Carnica-Rasse zulässig.
Englische Buckfast-Biene
Was längst nicht mehr allen passt: "Es gibt trotz des Verbotes laufend Versuche, die ursprünglich aus England stammende Buckfast-Biene, eine vom Menschen gezüchtete Kunstrasse, in der Steiermark einzuführen", weiß Lambert Schönleitner von den Grünen. Er ist einer von vielen, die mit der Entwicklung wenig Freude haben: "Es besteht Grund zur Sorge, dass bei einer Aufweichung des Gesetzes die steirische Ur-Biene innerhalb weniger Jahre verschwunden ist". Zudem könne niemand abschätzen, was bei Kreuzungen, die unweigerlich passieren würden, herauskommt.
Karl Crailsheim, Bienenexperte der Uni Graz, übt sich in wissenschaftlicher Zurückhaltung: "Solange es keine Beweise dafür gibt, dass die eine Biene besser ist als die andere, ist eine seriöse Prognose unmöglich. Gerüchten nach, wurde sie von einzelnen Imkern ohnehin bereits in Umlauf gebracht."
Steigerung der Honigernte
Im Hintergrund der Debatte geht’s natürlich ums liebe Geld. Crailsheim: "Von einer Kunstrasse erhofft man sich nichts anderes als einen besseren Ertrag sowie eine erhöhte Widerstandsfähigkeit gegen Krankheiten."
Übrigens: Morgen, Donnerstag, finden um 16 Uhr "Bienengespräche" im Botanischen Garten in Graz statt. Die hochkarätig besetzte Podiumsdiskussion ist zugleich Vorstellung eines von insgesamt 13 Siegerprojekten des Wettbewerbs "Ö1 Hörsaal".
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