Große Studie zeigt:

Nur einer von 20 Menschen weltweit ist ganz gesund

Wissenschaft
08.06.2015 13:32
Die Menschheit ist krank: Das legt jedenfalls eine große Untersuchung - die Global Burden of Disease Study (kurz GBD) - nahe, deren Ergebnisse im Fachblatt "The Lancet" veröffentlicht wurden. Demnach klagen 95 Prozent der Weltbevölkerung über mindestens ein Gebrechen, jeder Dritte hat sogar mehr als fünf Beschwerden.

Bei der GBD handelt es sich um die größte und detaillierteste Studie zu Gesundheitsbeschwerden rund um den Globus zwischen 1990 und 2013. In diesen 23 Jahren haben sich die Leiden kaum verändert: Kreuzschmerzen, Depressionen, Blutarmut wegen Eisenmangels, Nackenschmerzen und altersbedingter Gehörverlust verursachten weltweit den größten Gesundheitsverlust. Er wird in "Jahren mit Behinderung" (Years Lived with Disability) gemessen.

Kreuzschmerzen, Depressionen, Migräne und Co.
In den meisten Industrieländern leiden die Bewohner am häufigsten unter Kreuzschmerzen, den Folgen von Stürzen, Nackenschmerzen, chronischer Bronchitis und Depressionen. Es folgen Gehörverlust, Migräne, Angstzustände, Diabetes und Alzheimer. Die Wissenschaftler heben hervor, dass Stürze in Mitteleuropa einen überdurchschnittlichen Anteil an der Krankheitslast verursachen - sie sind in elf von 13 Ländern der zweitwichtigste Behinderungsgrund.

Weltweit waren 2013 Erkrankungen der Bewegungsapparates wie Rücken-, Nackenschmerzen und Arthritis die häufigsten Beschwerden - sie machen die Hälfte aus. Weltweit wuchs die Anzahl der mit Krankheit gelebten Lebensjahre aufgrund des Bevölkerungswachstums und der Alterung von rund 530 auf 760 Millionen. Der Prozentsatz der Leidenden wuchs dabei von einem Fünftel im Jahr 1990 auf ein Drittel der Weltbevölkerung.

Umdenken bei den Gesundheitsprioritäten
Studienleiter Theo Vos von der Universität Washington: "Um diese Probleme anzugehen ist ein Umdenken bei den Gesundheitsprioritäten weltweit notwendig - damit die Menschen nicht nur bis ins hohe Alter leben, sondern dabei auch gesund bleiben."

In armen Ländern liegen andere Gesundheitsprobleme vorne: In der Karibik sind Angstzustände häufig, in Mexiko, Nicaragua, Panama und Venezuela Diabetes. In Kambodscha, Nicaragua und Ruanda sind Folgen von Krieg und Konflikten die häufigste Krankheitsursache, in Vietnam immer noch die zweithäufigste. In Afrika südlich der Sahara haben HIV respektive Aids zur steigenden Krankheitslast beigetragen.

Jeder Zehnte mit chronischen Problemen
In die Statistik zur weltweiten Krankheitslast fließen nicht nur schwere Krankheiten ein. Demnach leidet ein Zehntel der Menschheit unter insgesamt acht chronischen Gesundheitsproblemen: Karies (2,4 Milliarden Menschen), Spannungskopfschmerz (1,6 Milliarden) und Blutarmut wegen Eisenmangels (1,2 Milliarden). Weiters folgen die Favabohnen-Erbkrankheit mit 1,18 Milliarden Leidenden, Altersschwerhörigkeit (1,23 Mrd.), Genitalwarzen (1,12 Mrd.) Migräne (850 Millionen) und Wurmbefall (800 Mio.).

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