Der dramatische Vorfall hatte sich Donnerstag früh um 2.30 Uhr am Linzer Römerberg ereignet: Beamte der Einsatzgruppe zur Bekämpfung der Straßenkriminalität (EGS) entdeckten einen in Amstetten als gestohlen gemeldeten Volvo S 60. Die Beamten hielten Vorpass, doch der Dieb wollte sich nicht stellen, sprang in den Wagen, fuhr mit durchgetretenem Gaspedal los. Vier Beamte wichen aus - der fünfte, ein Bezirksinspektor aus Salzburg, stand noch mehr als zehn Meter entfernt beim Dienstwagen. „Ich bin auf den Gehsteig ausgewichen - da hat der Verdächtige das Lenkrad verrissen und ist mir in den sicheren Bereich nachgefahren“, erzählt der erfahrene Polizist, der nun mit blauen Flecken und Halskrause im Krankenbett im UKH liegt.
„Mein Leben ist nicht vor meinen Augen abgelaufen - ich hab nur gedacht, dass das da jetzt aber nicht notwendig ist. Ich war ja keine Bedrohung, hatte die Waffe nicht gezogen“, erinnert sich der Beamte. „Wie wir es im Gefahrentraining geübt haben, hab ich reflexartig reagiert und so verhindert, dass mich das Auto überrollt.“ Der Polizist wurde „aufgegabelt“, prallte mit dem Kopf gegen die Windschutzscheibe, dann auf den Asphalt.
„Meine Familie akzeptiert, dass ich gefährlich lebe“, versichert der Polizist. So war er vor zwölf Jahren in Salzburg Geisel eines lebensmüden Soldaten, der ihn erschießen wollte. „Ich hab ihn nach zwei Stunden zum Aufgeben überredet.“
Foto: Johann Haginger
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