"Krone"-Interview

Social Distortion: “Kann die Wut nicht abstellen”

Musik
22.05.2015 17:00
Früher war Mike Ness ein Rebell, wie er im Buche steht. Drogenvergangenheit, Aggressionen, Selbsthass und Abneigung gegen seine Umwelt. Heute, mit 55, ist der Frontmann der Punk-Rock-'n'-Roller Social Distortion altersmilde und reflektiert. Anlässlich des 25-Jahre-Jubiläums des Kultalbums "Social Distortion" machte er mit seine Band unlängst auch wieder einmal in Wien Station. Der "Krone" gewährte Ness ein exklusives Interview, in dem er nicht nur kritisch mit seiner eigenen Vergangenheit umgeht, sondern auch erklärt, warum er endlich mit Europa im Reinen ist, wie sich der große Unterschied zwischen Männern und Frauen erklären lässt und was es noch so alles zu hören geben wird.
(Bild: kmm)

"Krone": Mike, auf der aktuellen Tour hast du dir ein besonderes Thema ausgesucht. Anlässlich des 25-Jahre-Jubiläums spielt ihr das 1990er-Erfolgsalbum "Social Distortion" in voller Länge. Ist es das erste Mal, dass ihr ein Album voll durchspielt?
Mike Ness: Vor einigen Jahren haben wir das mal mit dem Debütalbum gemacht, aber es ist kein typischer Vorgang für uns. "Social Distortion" war aber ein Meilenstein und wir dachten uns, dass es eine gute Idee wäre. Im Jänner haben wir es bei einer Show probiert und das hat so gut funktioniert, dass wir es für die Europa-Tour eingeplant haben. Zudem arbeiten wir auch an einem neuen Album.

"Krone": Dazu kommen wir später noch. Bist du der Meinung, dass das "Social Distortion"-Album das Opus Magnum der Band ist?
Ness: Ich bin nicht sicher, das ist schwer zu sagen. Dieses Album und "Somewhere Between Heaven And Hell" haben Gold eingeheimst. Ich kann mich nicht entscheiden.

"Krone": Mit der Mixtur aus Punk Rock, Blues, Rockabilly und Country hast du vor mehr als 30 Jahren das Genre "Cow-Punk" gegründet und etwas völlig Eigenständiges erfunden. Bist du glücklich mit dieser Bezeichnung?
Ness: Nein, eigentlich nicht. "Punk-Rock-'n'-Roll" wäre okay – darum geht es ja auch bei uns.

"Krone": Hast du bei den Aufnahmen zum Album "Social Distortion" schon ein Gefühl gehabt, dass es der große Durchbruch für die Band sein könnte?
Ness: Man hofft natürlich darauf, aber Gefühl hatte ich in diese Richtung keines. Es war unser erstes Album für ein Majorlabel und ich hatte kaum Erwartungen. Ich habe mein Songwriting aber auf eine neue Stufe gehoben und dadurch viel Selbstvertrauen gewonnen.

"Krone": Der Song "Story Of My Life" wurde zu einem der größten Erfolge deiner Karriere. Hat der Song heute, 25 Jahre später, eine andere Bedeutung für dich als früher?
Ness: Der Song ist tatsächlich zeitlos und so etwas kann sich nur jeder Künstler wünschen. Wenn du versuchst, so einen Song zu schreiben, wird es unter Garantie nicht gelingen. (lacht) Das muss schon passieren. Der Song reflektiert mein Leben heute natürlich aus einer anderen Position heraus, aber die Grundthematik ist unverändert.

"Krone": "Story Of My Life" ist auch der Titel deiner Autobiografie, an der du schon länger arbeitest, die aber noch nicht fertig ist.
Ness: Ich habe vor etwa zwei Jahren damit begonnen, aber dann ein Jahr dazwischen pausiert. Ich liebte den rauen, schnellen Beginn und das Sammeln der Erinnerungen, aber die endgültige Finalisierung wird noch ein Jahr Zeit in Anspruch nehmen. Ich brauche aber auch Zeit für Musik und meine Familie, also habe ich das Ganze verschoben. Die Pause ist aber auch wichtig dafür, dass ich mich besser artikulieren, die Geschichte umfassender summieren kann. Ich habe zudem mehr Zeit, mich um meine frühe Vergangenheit zu kümmern. Mein Buch soll die Leute nicht nur zum Nachdenken anregen, sondern sie auch inspirieren. Ich muss meine Probleme für den Inhalt einfach noch besser ausarbeiten. Das Ergebnis für den Leser soll so ausfallen, dass er sich denkt: "Wenn der das kann, dann kann das jeder."

"Krone": Du hast mehrfach betont, dass sich dein Buch nicht um die typischen Klischees von "Sex, Drugs & Rock 'n' Roll" drehen soll.
Ness: Nein, es soll vielmehr darum gehen, wie ich auf einer langen und harten Reise zu einem Mann wurde.

"Krone": Ein Buch zu schreiben ist eine ganz andere von Kunst als Musik zu machen. Fiel dir diese Umstellung schwer?
Ness: Auf jeden Fall. Ich habe die Schule bereits in der sechsten Klasse abgebrochen und es ist natürlich nicht sehr leicht, den Fokus auf die richtigen Geschichten zu legen und die richtige Ordnung zu finden. Das ist schon schwierig für mich. Außerdem haben wir uns auf 32 Kapitel geeinigt und das bringt eine Menge Druck mit sich. Wenn es mal fertig ist, dann werde ich aber beruhigt sein.

"Krone": Deine Songs ziehen sich schon seit Bandgründung um deine eigenen problematischen Erfahrungen, die du in deinem Leben gemacht hast. Von deiner harten Kindheit über Alkohol und Drogen bis hin zu den vielen Troubles mit Social Distortion. Hast du nicht Angst, dass du manchmal zu offen und ehrlich für die Außenwelt bist?
Ness: Finde ich nicht, denn in den besten Songs der Musikgeschichte zeigt sich der Songschreiber von seiner verletzlichen Seite. Wenn die Leute sehen, dass du das ehrlich meinst, dann können sie sich auch in deine Lage versetzen.

"Krone": Eigentlich feierst du 2015 noch ein zweites Jubiläum – seit genau 30 Jahren bist du endgültig clean und hast deine Heroin-Vergangenheit hinter dir gelassen. Wirst du noch heute von den Geistern der Vergangenheit gejagt?
Ness: Mit Drogen und Alkohol zum Glück nicht. Ich bin mit Alkoholproblemen meiner Eltern aufgewachsen und diese Abhängigkeit von allen möglichen Drogen berührt dich dein ganzes Leben lang in einer gewissen Art und Weise. Schon lange bevor ich gesoffen und gedealt habe, waren meine Eltern Alkoholiker. Dadurch bist du permanent unsicher, ängstlich und wütend. Du versuchst einfach immer, bestimmte Dinge zu machen, um zu überleben. Diese Fähigkeiten waren damals wichtig für mich, aber als Erwachsener können sie dich auch zerstören. Ein kleines Beispiel – bis auf die Wut kann ich heute auf Knopfdruck jegliche Art von Emotion abstellen. Wenn mich etwas emotional mitnimmt, dann entbinde ich mich davon und gehe einfach meine Wege. Das ist aber nicht immer gut und ich würde mir wünschen, dass ich lieber die Wut abdrehen könnte und nicht alle anderen Emotionen. Es läuft also genau verkehrt und das ist sehr zerstörerisch. Es hat 28 Jahre der Heilung gebraucht, bis ich mit den ersten Zeilen meines Buches meine Vergangenheit aufarbeiten konnte. Ich war lange in Therapie, habe mit vielen Leuten darüber gesprochen und leitete so den Heilungsprozess ein.

"Krone": Viele Jahre lang hattest du ein richtiggehendes "Bad Boy"-Image im Musikgeschäft. Wie stehst du heute, mit knapp 53 Jahren, dazu?
Ness: Je älter du wirst, umso unwichtiger sind solche Dinge. Eines meiner größten Hobbys ist das Boxen und ich weiß genau, wozu ich fähig bin und wozu nicht. (lacht) Ich bin sehr selbstsicher und muss niemandem etwas beweisen – schon gar nicht mehr mit 53. In den 90er-Jahren war es für mich so unglaublich wichtig, die harte Schale hervorzukehren. Heute will ich den Leuten vermitteln, dass ich ein netter Typ bin. So ändern sich die Zeiten.

"Krone": Welche Dinge machen dich heute noch wütend?
Ness: Eine Menge Dinge. Ich brauche nur die Nachrichten aufzudrehen oder die Zeitungen aufzuschlagen, schon kommt's mir hoch. Ich verfolge auch alternative Informationsquellen, um Wahrheiten zu finden und die Lage der Welt macht mich durchaus wütend. Aufgewühlt und unangepasst zu sein ist ein Teil von mir. Das unterstützt mich auch beim Songwriting und wird nie ganz weggehen.

"Krone": Interessant ist umso mehr, dass sich deine Texte fast nie um Politik oder Gesellschaftskritik drehen.
Ness: Derzeit noch nicht. Ich habe das versucht, aber es ist sehr herausfordernd. Es ist, als ob du einen Lovesong schreibst, ohne schmalzig zu sein. Es ist zudem sehr schwierig, zwischen themenbasiert und meinungsgetrieben zu schreiben. Die Ausgewogenheit findet man nur sehr schwer und deshalb konzentriere ich mich eher auf andere Texte.

"Krone": Zu deinen "Bad Boy"-Zeiten zählte auch eine Phase, wo du Europa verachtet hast und unter keinen Umständen hier spielen wolltest. Was war damals los und welches Ereignis hat deine Meinung gedreht?
Ness: Das lag daran, dass ich außerhalb von Südkalifornien einfach keine Ahnung von anderen Kulturen hatte. Ich war ein junger und arroganter Amerikaner, der dachte, die Welt endet an den Staatsgrenzen. Aber gut: Damals habe ich auch noch bei McDonalds gegessen - dort stand ich also geistig. Ich hielt Europa immer für rückschrittlich und man muss auch sagen, dass sich euer Kontinent seit meinen ersten Shows enorm verändert hat. Für mich war das alles zu viel. Unlängst hatte ich auf Tour einen freien Tag und bin durch die Wiener Innenstadt spaziert. Ich war überwältigt. Das ist eine der schönsten Städte auf der ganzen Welt. Heute interessiere ich mich für andere Kulturen, Kunst, Architektur und Musik. Ich besuche auch total oft Antiquitätengeschäfte, nur um dort den Geruch aufzusaugen. Ich sehe mir einen Typen an, der aufgrund seiner kulturellen Gepflogenheiten seinen Namen von rechts nach links schreibt – solche Kleinigkeiten und Details faszinieren mich heute. Mich fasziniert Geschichte im Allgemeinen. Ich bin einfach älter und reifer geworden und ich liebe Europa – vor allem das Publikum, das unheimlich viel Leidenschaft an den Tag legt.

"Krone": Als eine Ikone des Punk Rock erwarten die Leute nach wie vor das Erfüllen gewisser Genre-Klischees von dir. Kannst du die noch bedienen?
Ness: Ich liebe es, solche Erwartungen zu zerstören. Schau dir mein Backstage-Catering an – Bio-Gemüse, Orangensaft und etwas Kaffee. Ich habe ein mobiles Fitnessstudio auf Tour, mache Yoga, surfe und habe drei herzige Chihuahuas, um die ich mich kümmere. Zudem bin ich ein absoluter Familienmensch und versuche, politisch sehr aufmerksam zu sein. Ich will dem Mainstream nicht nachlaufen.

"Krone": Deine zwei Söhne sind mittlerweile junge Männer. Ist das Loslassen für mehrere Wochen für eine Tour zum Beispiel jetzt leichter als früher?
Ness: Um einiges sogar. Beide haben ihre Jobs und sogar wenn ich daheim bin, ist es schwer, sie zu sehen. Aber sie kommen immer gerne zu mir, auch gerne mal getrennt voneinander. Es ist heute nicht mehr so hart wie früher.

"Krone": Beide treten auch in deine musikalischen Fußstapfen.
Ness: Das stimmt, der Ältere ist etwas aktiver und interessierter.

"Krone": Haben sie in ihren jungen Jahren stark gegen dich rebelliert?
Ness: Ja, aber ich fand das immer verrückt. Ich sagte immer: "Ihr könnt ja gar nicht gegen mich rebellieren. Ich bin selbst ein verdammter Rebell." Aber sie haben mich stets eines Besseren belehrt. (lacht) Es ist völlig egal, ob du ein Klempner oder ein Rockstar bist – Kids schaffen das immer gegen ihre Eltern.

"Krone": Nachdem du eine solch prägnante Szeneikone bist – hattest du früher Angst, dass sie dir musikalisch entgleiten würden?
Ness: Nicht wirklich, sie waren immer sehr offen für verschiedenste Stile und haben sich nie limitieren lassen. Darüber musste ich mir niemals sorgen machen. Mein älterer Sohn spielt auch öfters mit mir zusammen, vielleicht könnt ihr ihn auch auf meinem nächsten Soloalbum hören. Ich will ihm helfen, sein eigenes Album zu machen. Er ist in einem Alter, wo er nicht so genau weiß, was er mit seinem Leben anfangen soll, und er weiß auch noch nicht so genau, welch harte Arbeit die Musik eigentlich ist. Er hat einen stinknormalen Job und wird wohl ausloten, wohin es ihn in Zukunft treiben wird. Ich stehe ihm sicher nirgendwo im Weg.

"Krone": Die Geschichte von Social Distortion ähnelt fast einem modernen Märchen. Du hattest 26 Line-up-Wechsel in 37 Jahren und die Band auch zweimal für kurze Zeit beendet. Gab es auch eine Zeit, wo du definitiv gar keine Zukunft mehr gesehen hast?
Ness: Als mein Kumpel Dennis Dannell, mit dem ich die Band gründete, starb, überlegte ich kurz, ob es nicht Zeit wäre, Schluss zu machen. Er war mein ältester Freund und nach seinem Tod habe ich mein Soloalbum gemacht und wusste nicht, wie es weitergehen sollte. Es war damals die richtige Entscheidung, aber ich bin ein paar Stunden in mich gegangen und meine Perspektive hat sich dabei verändert. Wir beide haben die Band gestartet und jeder von uns hätte gewollt, dass sie der jeweils andere bis zum Ende durchzieht. Er würde das so wollen und das hat mir neue Hoffnung und Energie gegeben, die Band zu seinen Ehren weiterzuführen. Im Nachhinein betrachtet habe ich alles richtig gemacht.

"Krone": Das hat euch so weit geführt, dass dein letztes Album "Hard Times And Nursery Rhymes" (2011) mit dem vierten Platz in den Billboard-Charts das erfolgreichste eurer Karriere war. Wie hat sich das angefühlt, zwischen all den Hip-Hop-, R&B- und Electro-Künstlern in den US-Charts zu thronen?
Ness: Egal was auch immer passiert – es muss einfach genug Platz für Rock 'n' Roll geben. Ich erinnere mich zurück an die 80er-Jahre, als irgendjemand die grenzdämliche Idee hatte, das wichtigste Instrument des Rock 'n' Roll, die Gitarre, gegen einen Synthesizer zu tauschen. (lacht) Das war anders, aber auch cool in gewisser Weise. Aber der Rock 'n' Roll ist wie ein Auto – du brauchst trotz aller Experimente immer noch vier Reifen, einen Motor und einen Fahrer, um es betätigen zu können. (lacht)

"Krone": Der Rock 'n' Roll ist also immer noch zeitgemäß?
Ness: Ehrlich gesagt weiß ich das nicht, weil mich das nie interessiert hat. Ich war nie ein Trendsetter. Vielleicht war das auch mein Fehler, dass ich niemals sagen konnte, wer gerade die Charts anführt. Mich interessiert das einfach zu wenig und meine Entscheidungen fußen nicht auf solchen Gedanken. Es gibt aber viel gute Musik da draußen und es gibt Schlimmeres, als viel Abwechslung zu haben.

"Krone": Die Rolling Stones zählen bekanntermaßen zu deinen größten Idolen. Kannst du dir auch vorstellen, noch in 20 Jahren mit mehr als 70 wie Mick Jagger oder Keith Richards auf den Bühnen herumzuspringen?
Ness: Auf jeden Fall. Solange die alten Fans kommen, um uns alte Säcke zu sehen, ist alles im grünen Bereich. (lacht)

"Krone": Da tust du deinen Fans aber Unrecht, denn habt ihr auch wahnsinnig viel junges Publikum bei euren Shows.
Ness: Das stimmt und wir sind sehr glücklich und dankbar darüber. Wir haben 15-Jährige und 50-Jährige gleichermaßen in den Arenen und ich sehe das nicht als selbstverständlich an. Ich bin unheimlich glücklich darüber.

"Krone": Wie hat dich deine Heimat Kalifornien als Mensch geformt?
Ness: Ich bin in den 70er-Jahren mit Rock 'n' Roll aufgewachsen und habe die Zeit der Biker und Surfer schon vor der großen Punkwelle mitbekommen. Es gab einfach so viele verschiedene Arten von Gangs und Stilen dort, aber das war alles sehr regional besetzt. Das ist in Europa und auch im Rest der USA ganz anders. Eine interessante Sache.

"Krone": Du bist auch erfolgreicher Geschäftsmann, hast deine Modelinie und sammelst eine Menge Sachen – unter anderem Hot Rods. Wie viele sind schon in deinem Besitz?
Ness: Ich liebe meine Autos, aber ich kaufe keine mehr, das wird schon zu viel. (lacht) Derzeit habe ich neun alte Karren in der Garage stehen. Wenn du von der Modelinie Black Kat Kustoms sprichst – designen und kreieren gehört zu meinen größten Leidenschaften. Es ist dort wie in den alten Tagen im Musikbusiness – dort wurden mit viel Fantasie und Liebe zum Detail Flyer erschaffen. Ich mache im Prinzip dasselbe mit T-Shirts und Kleidungsstücken. Anfangs war mein Geschäft sehr stark für Biker und Oldtimer-Freaks konzipiert. Heute sehe ich das lockerer. Wenn mich irgendetwas belustigt oder ein Motiv gefällt, dann wird es gedruckt. Durchaus auch kontroverse oder provokante Sachen.

"Krone": Hat diese Leidenschaft für den selben Stellenwert wie deine Musik?
Ness: In gewisser Weise wohl schon. Bei beiden Dingen geht es um Kreativität – das ist der kleinste gemeinsame Nenner. Egal ob bei einem T-Shirt, beim Hausbau oder beim Songschreiben.

"Krone": Ich finde es sehr interessant, dass Männer im Gegensatz zu Frauen fast immer eine oder sogar mehrere Sammelleidenschaften entwickeln. Du bist das beste Beispiel dafür. Woran liegt das deiner Meinung nach?
Ness: Das bedingt ja schon im Bubenalter, wenn du Matchbox-Autos oder kleine Army-Soldaten sammelst. Ich hatte damals schon Hunderte Figuren. (lacht) Männer können wohl einfacher eine Passion für gewisse Dinge entwickeln. Wir mögen Dinge, Frauen mögen Gefühle.

"Krone": Kommen wir jetzt zur Zukunft. Du hast von einem neuen Social-Distortion-Album gesprochen. Das heißt dann auch, wir müssen nicht wieder weitere fünf oder sechs Jahre darauf warten?
Ness: Auf keinen Fall mehr so lange. Ich finde das ziemlich cool, denn dadurch können wir bald wieder in Europa spielen. Ich mache mir immer sehr viel Druck beim Songwriting-Prozess. Jedes neue Album muss bei mir gezwungenermaßen das Album meines Lebens werden. Das ändert sich absolut nie, diesen Druck hatte ich vor 30 Jahren und ich habe ihn noch heute. Heute ist mir das sogar noch wichtiger. (lacht) Jedes neue Album muss alles andere übertreffen.

"Krone": "Hard Times And Nursery Rhymes" war ja eher etwas seichter und mehr dem Country zugeneigt. Wird das nächste wieder härter ausfallen?
Ness: Gute Frage. Ich glaube das kommende Album könnte eine Art Nachfolger von "Somewhere Between Heaven And Hell" sein. Ich will dir jetzt noch keine Antwort geben, aus der du mir später einen Strick drehen kannst. (lacht) Wir spielen aber mit den verschiedensten Richtungen. 2016 sollte es soweit sein. So ist zumindest der Plan.

"Krone": Du hast in Interviews auch schon von einem neuen Solo- und einem Akustikalbum gesprochen. Wie schaut es dahingehend aus?
Ness: Auf das Akustikalbum freue ich mich wirklich. Es ist die große Chance, alte Klassiker wie "Dear Lover" oder "Don't Drag Me Down" komplett auf den Ursprung zurückgefahren wiederzugeben. Da werden auch die Lyrics eine viel zentralere Rolle spielen, einfach weil sie dann im Vordergrund stehen. Es könnten Cellos und Streicher auftauchen – wir werden sehen. Darauf freue ich mich jedenfalls total. Ich habe auch unzählige Songs für ein Mike-Ness-Album, was manchmal ziemlich frustrierend ist, weil ich an drei Baustellen gleichzeitig arbeiten muss. Aber besser so, als ich hätte nichts zu tun.

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