"Ponytailgate" in NZ

“Premier verhielt sich wie ein Rüpel im Schulhof”

Ausland
22.04.2015 21:00
Er zog einer Kellnerin immer wieder am Pferdeschwanz, nun hat die wachsende Empörung den neuseeländischen Premierminister John Key zu einer öffentlichen Entschuldigung genötigt: Er sehe ein, dass sein Verhalten unangemessen gewesen sei, sagte Key am Mittwoch dem Sender TVNZ. Er habe erst jetzt erkannt, wie sehr seine "harmlose Neckerei" die Frau verletzt habe.

Der 53-jährige konservative Politiker fügte hinzu, er habe sich bei seinem Opfer bereits mit zwei Flaschen Wein entschuldigt. Die Kellnerin hatte die Vorfälle in einer anonymen Kolumne der linksgerichteten Website thedailyblog.co.nz öffentlich gemacht, nachdem mehrere Versuche, Keys Verhalten zu stoppen, nicht gefruchtet hatten.

"Er hat sich wie ein Rüpel im Schulhof verhalten"
Darin beschrieb sie, wie der Regierungschef über Monate hinweg bei mindestens sechs Besuchen in ihrem Café an ihren Haaren gezogen habe, obwohl sie ihm deutlich zu verstehen gegeben habe, dass er dies unterlassen solle. Key habe sich "wie ein Rüpel verhalten, der kleinen Mädchen auf dem Schulhof an den Haaren zieht, um Machtgefühl zu erleben".

Sie habe einmal sogar Keys Bodyguards gedroht, den Premier zu schlagen, sollte er nicht aufhören. Selbst seine Ehefrau Bronagh habe ihn aufgefordert, "das arme Mädchen in Ruhe zu lassen". Sein Verhalten habe sie zum Weinen gebracht. Erst nach Monaten habe der 53-Jährige eingesehen, dass seine "Scherze" wenig lustig seien, und sich Ende März bei ihr entschuldigt. Demnach sagte er ihr, er habe gar nicht mitbekommen, wie sehr er sie verletzt habe. "Wirklich? Das war fast noch beleidigender als die Belästigung selbst", schrieb die Kellnerin.

Empörung im Internet und bei Frauenrechtsgruppen
Im Internet sorgte der Vorfall etwa unter dem Hashtag ponytailgate im Kurznachrichtendienst Twitter für Aufsehen, Frauenrechtsgruppen zeigten sich empört. Key betonte, er besuche das Café seit Jahren und pflege eine scherzhafte Beziehung zu den Angestellten.

Faible für Pferdeschwänze?
Doch irgendwie dürften es Pferdeschwänze dem Premier angetan haben: Einige Twitter-Nutzer posteten nämlich ein älteres Video, das den Regierungschef bei einem Interview mit zwei kleinen Mädchen zeigt - und auch da konnte er nicht anders, als einem der Kinder in die Haare zu fassen.

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