Schnitte im Gesicht

US-Botschafter in Seoul bei Messerattacke verletzt

Ausland
05.03.2015 09:42
Ein polizeibekannter südkoreanischer Aktivist hat den US-Botschafter in Seoul bei einer Vortragsveranstaltung mit einem Messer attackiert. Der 42-jährige Botschafter Mark Lippert wurde bei dem Vorfall am Donnerstag am Arm und im Gesicht verletzt. "Ich bin okay. Hey Leute, seid nicht beunruhigt", sagte der an der rechten Wange und Hand blutende Diplomat bei der Ankunft in einer Klinik in Seoul.

Der mutmaßliche Täter habe am Tatort gegen die laufenden Frühjahrsmanöver der Streitkräfte Südkoreas und der USA protestiert und die Wiedervereinigung Südkoreas mit Nordkorea gefordert, berichteten die nationale Nachrichtenagentur Yonhap und mehrere Rundfunksender.

Bei dem Angreifer handelt es sich um einen 55-jährigen Südkoreaner mit Nachnamen Kim, der sich selbst als Aktivist für die Wiedervereinigung mit Nordkorea bezeichnet. Der Mann ist laut Yonhap Mitglied einer linksgerichteten Organisation. Er wurde festgenommen.

Blutige Attacke beim Frühstück
Der Vorfall ereignete sich in einem Gebäude gegenüber der US-Botschaft in der Innenstadt von Seoul. Lippert, der einen Vortrag halten sollte, habe sich gerade zum Frühstück hingesetzt, als er plötzlich von Kim angegriffen worden sei, berichteten Augenzeugen. Als Tatwaffe habe der Täter ein Küchenmesser mit einer 25 Zentimeter langen Klinge benutzt. Lippert erlitt mehrere Stichwunden, die genäht werden mussten.

Verdächtiger schon mehrmals aufgefallen
Kim wurde 2010 zu einer Bewährungsstrafe verurteilt, weil er den damaligen japanischen Botschafter mit Steinen beworfen hatte. Drei Jahre zuvor hatte er sich den Berichten zufolge vor dem Präsidentenpalast in Seoul selbst angezündet. Er habe damals Ermittlungen wegen eines Vergewaltigungsfalls verlangt, der in seinem Büro stattgefunden haben soll.

Obama wünscht Lippert rasche Genesung
Die Regierungen in Seoul und Washington verurteilten den Angriff. Man sei entsetzt über "die schändliche Tat" gegen den Botschafter der USA, dem wichtigsten Verbündeten Südkoreas, erklärte das Außenministerium in Seoul. Die stellvertretende US-Außenamtssprecherin Marie Harf verurteilte den "Akt der Gewalt". Nach Angaben des Nationalen Sicherheitsrates telefonierte Präsident Barack Obama umgehend mit Lippert und wünschte diesem eine rasche Genesung. Lippert hatte im vergangenen Oktober den Botschafter-Posten übernommen.

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