"Charles de Gaulle"

Frankreich setzt Flugzeugträger gegen den IS ein

Ausland
23.02.2015 13:19
Frankreich setzt seinen Flugzeugträger "Charles de Gaulle" gegen den Islamischen Staat ein: Die schwimmende Kampfbasis sei am Montag in den Kampf gegen die Miliz im Norden des Irak eingebunden worden, berichtete die Zeitung "Le Parisien" unter Berufung auf die Regierung. Präsident Francois Hollande hatte den Flugzeugträger nach dem "Charlie Hebdo"-Anschlag losgeschickt. In Frankreich wurden zudem erstmals mutmaßlichen Dschihadisten auf Basis der seit einigen Monaten geltenden neuen Terrorgesetze die Ausweise entzogen.

Die Zeitung "Le Figaro" berichtete, Montag früh hätten bereits die ersten Aufklärungs- und möglicherweise auch Angriffsflüge stattgefunden. Hollande hatte das Flaggschiff der französischen Marine Mitte Jänner während seiner traditionellen Neujahrsansprache zum "operativen Einsatz" geschickt - Richtung Indischer Ozean und Persischer Golf.

Der auch mit Atomwaffen ausgerüstete "Charles de Gaulle" lief am 15. Februar in den Persischen Golf ein. Er hat 21 Kampfflugzeuge (zwölf Rafale und neun Super-Etendard), ein Hawkeye-Radarflugzeug und vier Hubschrauber an Bord. Zu seinem Verband gehören die Fregatte "Chevalier Paul", ein Jagd-U-Boot und ein Tanker.

Die französische Luftwaffe fliegt seit September 2014 im Rahmen des US-geführten Bündnisses Luftangriffe auf den IS im Irak. Dazu werden der Stützpunkt Al-Dhafra in den Vereinigten Arabischen Emiraten und ein Fliegerhorst in Jordanien genutzt. Bisher hatte Frankreich 600 Soldaten, neun Kampfflugzeuge des Typs Rafale, sechs Mirage 2000D, ein Tankflugzeug C-135 FR und einen Seeaufklärer Atlantique 2 zur IS-Bekämpfung abgestellt.

Frankreich entzog erstmals Dschihadisten Ausweispapiere
Zur Verhinderung der Ausreise als islamistische Kämpfer hat Frankreich zudem erstmals sechs mutmaßlichen Dschihadisten Pässe und Ausweise entzogen. Die Papiere seien für sechs Monate beschlagnahmt und europäische Grenzstellen entsprechend informiert worden, meldete der französische Sender RTL am Montag.

Geheimdienste hätten eine Ausreise der sechs Franzosen erwartet, hieß es. 40 weitere Personen würden überprüft. Das seien die ersten Fälle von Ausweisentzug auf Basis der seit einigen Monaten geltenden neuen Terrorgesetze in Frankreich. Auch in Österreich können die Behörden Doppelstaatsbürgern die Staatsbürgerschaft aberkennen bzw. ihnen den Reisepass abnehmen.

Angaben zur Zahl islamistischer Kämpfer aus Europa sind sehr unterschiedlich. Nach Berichten westlicher Geheimdienste sollen es rund 3.000 bis 4.000 sein, die spanische Polizei schätzte die Zahl allerdings jüngst auf zwischen 30.000 und 100.000 europäische Islamisten, die in die Kriegsgebiete gereist seien.

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