Aus Arrest geflohen

Jemens Ex-Präsident: “Illegitimer Machtwechsel”

Ausland
22.02.2015 09:27
Jemens abgesetzter Präsident Abd Rabbo Mansour Hadi ist aus seinem Hausarrest in der Hauptstadt Sanaa entflohen. Der von den Houthi-Rebellen zum Rücktritt gezwungene Staatschef sei am Samstag in die südliche Hafenstadt Aden gereist, sagte ein Mitarbeiter des Präsidenten der Nachrichtenagentur AFP. In einer Erklärung sprach Hadi den Houthi die Legitimität ab und erklärte, er werde versuchen, sein Amt wiederzuerlangen.

In der Erklärung, die Hadi offiziell als Präsident abgab, nannte er alle von den Houthi getroffenen Maßnahmen "nichtig und illegitim". Hadi forderte die internationale Gemeinschaft auf, den "Staatsstreich" der Miliz zurückzuweisen.

Hadi: Militär soll Befehle der Rebellen nicht befolgen
Zivile und militärische Einrichtungen sollten die Entscheidungen der Verfassungsorgane befolgen und diese schützen, allen voran die Armee und Sicherheitskräfte, erklärte Hadi. Eine Nationalkommission solle in Aden oder Taiz tagen, so lange bis Sanaa wieder "eine sichere Hauptstadt für alle Jemeniten" sei und dort den Prozess der Ausarbeitung einer neuen Verfassung beaufsichtigen.

Aus Sicherheitskreisen verlautete, Hadi sei in einem Konvoi Dutzender Fahrzeuge über die drittgrößte Stadt Taiz nach Aden gereist. Er werde in der Residenz des Präsidenten im Diplomatenviertel von Aden wohnen. Die Hafenstadt ist Hadis Heimatstadt und die meisten Truppen und Milizen in der Region sind ihm treu ergeben. Hadis frühere Informationsministerin Nadia Saqqaf begrüßte am Samstag dessen Ankunft in Aden als Wendepunkt im Machtkampf mit den Houthi-Rebellen.

Örtliche Milizen und Al-Kaida leisten Rebellen Widerstand
Die Rebellen hatten Sanaa im September weitgehend unter ihre Kontrolle gebracht und anschließend ihre Macht auch auf weitere Städte ausgedehnt. Im Jänner nahmen die Houthi-Milizen auch den Palast des Präsidenten ein und belagerten die Residenz des Staatschefs. Beim Versuch, auch weitere sunnitische Gebiete im Süden und Westen des Landes unter ihre Kontrolle zu bringen, stießen sie aber auf den Widerstand örtlicher Milizen und der Extremistengruppe Al-Kaida.

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