Geringe Gefahr in Ö

Siemens streicht weltweit 7.800 Stellen

Wirtschaft
06.02.2015 12:35
Der deutsche Elektrokonzern Siemens streicht bei seinem tief greifenden Umbau weltweit rund 7.800 Arbeitsplätze - davon etwa 3.300 in Deutschland. Das teilte das Unternehmen am Freitag in München mit. Bei Siemens Österreich zeigt man sich zuversichtlich, dass der geplante Stellenabbau hierzulande gering ausfallen wird.

Die neue weltweite Organisationsstruktur sei in Österreich schon umgesetzt worden, damit werde sich der aktuelle Stellenabbau "nur gering" auf die Beschäftigungszahlen auswirken, sagte Siemens-Österreich-Sprecher Walter Sattlberger am Freitag. "In den nächsten Wochen oder Monaten wird es Details zum Stellenabbau geben."

Siemens-Österreich-Zentralbetriebsrat Friedrich Hagl will noch nicht Entwarnung geben. "Derzeit ist alles Kaffeesudlesen, die Gespräche finden erst nach Ostern statt. Siemens Österreich hat aber sicher keinen Speckgürtel", so Hagl.

Derzeit sind in Österreich rund 10.400 Personen bei Siemens beschäftigt. In dieser Zahl sind die Beschäftigten der Linzer VAI, die als Joint Venture von Siemens und Mitsubishi geführt wird, nicht mehr dabei.

Suche nach sozialverträglichen Lösungen
Der Elektrokonzern baut weltweit rund 7.800 Arbeitsplätze ab, davon etwa 3.300 in Deutschland. Vor allem Verwaltungsstellen sollen gestrichen werden. Einzelheiten zu den betroffenen Regionen und Standorten teilte Siemens noch nicht mit.

Hochrangigen Konzerninsidern zufolge seien vor allem die Standorte in Erlangen und Nürnberg betroffen. In Erlangen sollen demnach 900 Arbeitsplätze gestrichen werden, in Nürnberg weitere 300. In der Münchner Konzernzentrale dürfte Siemens 500 Jobs, an verschiedenen Standorten in Nordrhein-Westfalen 300 Arbeitsplätze streichen.

Man werde nun zeitnah in Gespräche mit den Arbeitnehmervertretern eintreten und konstruktiv nach sozialverträglichen Lösungen suchen, erklärte die neue Siemens-Personalchefin Janina Kugel. Betriebsbedingte Kündigungen sollten entsprechend geltender Vereinbarungen in dem Unternehmen vermieden werden. Über interne Jobbörsen soll außerdem versucht werden, möglichst viele Betroffene auf andere Stellen im Haus zu vermitteln.

Größter Konzernumbau seit 25 Jahren
Siemens-Vorstandschef Joe Kaeser hatte den größten Konzernumbau bei Siemens seit 25 Jahren im Mai 2014 gestartet. Die Sektoren-Einteilung des Geschäfts wurde gekippt, die Zahl der Divisionen von 16 auf neun reduziert, die Medizintechnik wird verselbstständigt.

Mit dem Umbau will Siemens die Kosten um eine Milliarde Euro drücken. Die Einsparungen sollen in Innovationen, eine höhere Produktivität und Wachstum investiert werden.

In den ersten vier Monaten des laufenden Geschäftsjahrs stelle Siemens weltweit mehr als 11.000 Mitarbeiter neu ein, davon mehr als 1.500 in Deutschland, hieß es. Siemens rechnet daher damit, dass die weltweite Mitarbeiterzahl von 357.000 annähernd stabil bleiben wird.

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