BP-Amt im Visier?

Wien-Wahl: Van der Bellen tritt nicht mehr an

Österreich
21.01.2015 10:45
Alexander Van der Bellen wird sich nach der heurigen Wien-Wahl aus dem Gemeinderat bzw. Landtag verabschieden. Der grüne Professor kehre damit nach rund dreijährigem Gastspiel der Kommunalpolitik den Rücken, teilte der grüne Landessprecher Georg Prack am Mittwoch mit. Nicht ausgeschlossen ist, dass der 71-Jährige 2016 als Bundespräsidentschaftskandidat der Ökopartei auf die politische Bühne zurückkehrt.

Van der Bellen hatte für die Wiener Partei im Wahlkampf 2010 das Zugpferd gegeben, äußerst erfolgreich um Vorzugsstimmen geworben und sich damit auf den ersten Listenplatz vorkatapultiert. Trotzdem entschied sich der frühere Bundessprecher der Grünen und damalige Nationalratsabgeordnete, nach dem Urnengang im Hohen Haus zu bleiben - was ihm viel Kritik einbrachte. Erst im Herbst 2012 wechselte er schließlich doch ins Rathaus, nachdem durch die Ernennung von Sigrid Pilz zur Patientenanwältin ein Sitz in den grünen Mandatsreihen frei geworden war.

Rund drei Jahre Kommunalpolitik dürften dem 71-Jährigen, der im Stadtparlament nicht gerade zu den fleißigsten Rednern der Grünen zählt, nun aber reichen. Van der Bellen findet sich nicht mehr unter jenen Bewerbern, die bei der Listenwahl am 14. Februar um Zustimmung der Parteibasis rittern. Die Legislaturperiode - die je nach Wahltermin bis Sommer oder Herbst dauert – will er aber fertigmachen. Bis dahin wird er auch den Job als Universitätsbeauftragter der Stadt behalten. Eine Präsidentschaftskandidatur des ehemaligen grünen Langzeitchefs im Jahr 2016 ist noch offen.

Listenplätze werden am 14. Februar fixiert
Für die Wien-Wahl stehen insgesamt 54 Namen auf der Kandidatenliste der Grünen. Für den ersten Platz geht erwartungsgemäß Vizebürgermeisterin und Verkehrsstadträtin Maria Vassilakou ins Rennen. "Nach jetzigem Stand gibt es keine Gegenkandidatur", betonte Prack. Das kann sich aber theoretisch noch ändern, denn wer für welche Plätze antritt, steht noch nicht ganz fest.

Fixiert wird die Liste, die regelt, mit welchen Personen bzw. nach welcher Reihenfolge errungene Mandate im Gemeinderat besetzt werden, im Zuge der Landesversammlung am 14. Februar. Die ersten vier Plätze werden einzeln gewählt, die restlichen in Viererblöcken - also Platz fünf bis acht, Platz neun bis zwölf usw. 24 Plätze werden vergeben, wobei man sich bis zur 16. Stelle realistischerweise Hoffnungen auf ein Mandat im Stadtparlament machen kann. Stimmberechtigt sind Parteimitglieder und sogenannte Unterstützer, also gewissermaßen Parteisympathisanten mit Sonderstatus.

Einige bekannte potenzielle Quereinsteiger
Unter den Kandidaten finden sich auch einige bekannte potenzielle Quereinsteiger, denen parteiintern realistische Chancen eingeräumt werden. Dazu zählen etwa der Cafe-Tachles-Chef Daniel Landau, Bruder von Caritas-Präsident Michael Landau, Asylanwalt Georg Bürstmayr, Martin Haiderer, Gründer der karitativen Organisation "Wiener Tafel", oder Nikolaus Kunrath, langjähriger grüner Klubmitarbeiter und in der Öffentlichkeit als Veranstalter friedlicher Anti-Akademikerball-Kundgebungen bekannt.

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