Austritte bei SP

¿Gekaufte¿ AMAG-Betriebsräte

Oberösterreich
24.02.2006 19:34
„Es schmerzt mich, wenn langjährige Funktionäre ihre jahrzehntelange politische Gesinnung für einen Ausverkauf weglegen“, reagiert SP-Landesvorsitzender Erich Haider auf den demonstrativen Austritt von AMAG-Betriebsratschef Otto Höfl aus seiner Partei. Die von der SP enttäuschten Ex-Genossen fühlen sich dadurch jetzt auch noch gefrotzelt. „Eine bodenlose Frechheit“, kontert Höfl.

35 Jahre lang war Höfl SP-Mitglied, 18 Jahre Fraktionsobmann in Braunau. Jetzt fühlt sich der Arbeiter von der Arbeiterpartei nicht mehr vertreten: Obwohl in einer Urabstimmung 93 Prozent der Belegschaft dem AMAG-Betriebsrat das Mandat gaben, über einen Verkauf der Mitarbeiterbeteiligung zu verhandeln, stellt sich die SP kategorisch gegen das Geschäft, von dem sich die Arbeiter bis zu 75.000 Euro für jeden versprechen.

„Die Beteiligung ist zur Sicherung des Standorts und der Arbeitsplätze da, nicht für Spekulationsgewinne“, bleibt Haider auch nach dem Parteiaustritt Höfls bei seiner Linie, die er mit Gewerkschaft und Arbeiterkammer teilt. Haider „bedauert“, dass AMAG-Chef Klaus Hammerer die Betriebsräte für seine Ausverkaufspläne gewinnen konnte.

„Weder ich noch meine Kollegen sind von Hammerer gekauft“, empört sich Höfl über diese „bodenlose Frechheit“, und kündigt weitere Austritte von AMAG-Mitarbeitern an.

„Haiders Vorwürfe zeigen seinen Argumentationsnotstand“, kommentiert VP-Sekretär Michael Strugl den Krach beim politischen Gegner: „Die eigenen Leute wollen dem ,Nein´-Sager- und Blockadekurs, den Haider seiner Partei aufgezwungen hat, nicht mehr folgen.“

Haider betrachtet seinen Kurs als konstruktiv: „Die 20-Prozent-Beteiligung verhindert, dass Hammerer seine 40 Prozent ans Ausland verkauft. Ich will Brücken für eine österreichische Lösung bauen.“

 

 

 

Foto: Chris Koller

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