35 Jahre lang war Höfl SP-Mitglied, 18 Jahre Fraktionsobmann in Braunau. Jetzt fühlt sich der Arbeiter von der Arbeiterpartei nicht mehr vertreten: Obwohl in einer Urabstimmung 93 Prozent der Belegschaft dem AMAG-Betriebsrat das Mandat gaben, über einen Verkauf der Mitarbeiterbeteiligung zu verhandeln, stellt sich die SP kategorisch gegen das Geschäft, von dem sich die Arbeiter bis zu 75.000 Euro für jeden versprechen.
„Die Beteiligung ist zur Sicherung des Standorts und der Arbeitsplätze da, nicht für Spekulationsgewinne“, bleibt Haider auch nach dem Parteiaustritt Höfls bei seiner Linie, die er mit Gewerkschaft und Arbeiterkammer teilt. Haider „bedauert“, dass AMAG-Chef Klaus Hammerer die Betriebsräte für seine Ausverkaufspläne gewinnen konnte.
„Weder ich noch meine Kollegen sind von Hammerer gekauft“, empört sich Höfl über diese „bodenlose Frechheit“, und kündigt weitere Austritte von AMAG-Mitarbeitern an.
„Haiders Vorwürfe zeigen seinen Argumentationsnotstand“, kommentiert VP-Sekretär Michael Strugl den Krach beim politischen Gegner: „Die eigenen Leute wollen dem ,Nein´-Sager- und Blockadekurs, den Haider seiner Partei aufgezwungen hat, nicht mehr folgen.“
Haider betrachtet seinen Kurs als konstruktiv: „Die 20-Prozent-Beteiligung verhindert, dass Hammerer seine 40 Prozent ans Ausland verkauft. Ich will Brücken für eine österreichische Lösung bauen.“
Foto: Chris Koller
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.