Lehrer in der Kritik

Rauchverbot ist ein uralter Hut!

Oberösterreich
15.02.2006 18:14
Das aktuell diskutierte Rauchverbot in Oberösterreichs Schulen gilt seit Jahren und ist für viele Eltern „ein uralter Hut“. Mehr beschäftigte sie am „Krone“-Zeugnistelefon, dass manche Lehrer bei Problemen klärende Gespräche abblocken, kein Vorbild sind. Ebenfalls oft undurchschaubar: Wie kann man Noten prüfen?

Auch Elternsprecherin Sieglinde Guserl aus Grünbach wundert sich über das großartig angekündigte Rauchverbot in Schulen. „Den Erlass gibt es seit Jahren, er gilt für das gesamte Schulareal. Er war aber ohne Sanktionen - und die wird es ja auch in Zukunft nicht geben.“ Im Gegenteil, für die Lehrer sind weiterhin Schlupflöcher möglich.

Weitere oft genannte Sorgen am „Krone“-Zeugnistelefon: Klärende Gespräche werden abgeblockt. Wie bei einem 13-jährigen Gymnasiasten, der eine versäumte Schularbeit wegen Krankheit des Lehrers nicht nachholen konnte. „Der Professor lehnte es ab, mit mir zu sprechen“, klagt die Mutter. Ebenso erging es der Mutter eines Innviertler Hauptschülers. „Der Sache auf den Grund gehen“, raten die Schulexperten. Wenn nötig, übergeordnete Stelle einschalten! Auch mehrmals kritisiert: Lehrer als schlechtes Vorbild  in Wort und Benehmen!

Ein Mysterium bleibt vielen die Notengebung. Sogar dem Gesetzgeber, denn für positive Beurteilung muss „das Wesentliche überwiegend erfüllt sein…“

  • Kein Fünfer bei Legasthenie: Gleich mehrere Mütter und Väter haben am „Krone“-Zeugnistelefon wegen Legasthenie des Kindes um Rat gebeten. Zu dieser Lese- und Rechtschreibschwäche gibt es einen Erlass des Landesschulrates: Ist die Schwäche per Attest bestätigt, dürfen die Rechtschreibfehler nicht gewertet werden. Das heißt, es darf deswegen keinen Fünfer geben. Und Schuljurist Dr. Johann Kepplinger bestätigt: „Das gilt auch für alle Fremdsprachen. In der Hauptschule ist das auf jeden Fall Englisch.“ Legastheniker haben außerdem einen Anspruch auf eine sonderpädagogische Förderung im Unterricht.
  • Die Mitarbeit: Ein Hauptschullehrer beurteilt die Leistung in Physik und Chemie nur nach Mitarbeit. Ist das denn erlaubt? Ja, sagen alle Schulexperten einstimmig. In den so genannten Lerngegenständen zählt die mündliche Leistung sogar mehr als die schriftliche. Anders der Fall eines HTL-Schülers, der den einzigen Test versäumte, nicht mehr nachmachen durfte und deshalb im Zeugnis überhaupt nicht beurteilt werden soll! „Das geht nicht“, sagt Landesschulinspektor Werner Tippelt. „Es gab ein benotetes Referat, das ist zu berücksichtigen.“ Und: „Der Lehrer muss sich schon die Mühe machen, auch die Mitarbeit des Schülers einzuschätzen!“
  • Lichtblicke: „Ein schöner Lichtblick“, freute sich die Mutter eines Achtjährigen aus dem Traunviertel, der lernschwach ist und eine Unterstützungslehrkraft benötigt. Schulchef Fritz Enzenhofer versprach am „Krone“-Zeugnistelefon, ihr über die bürokratischen Hürden zu helfen! Und eine Schülerin scheiterte bei der Prüfung für einen musischen Zweig aus Nervosität ausgerechnet an ihrer Stärke, dem Tanzen. Hier wird Landesschulinspektor Günther Vormayr eine zweite Chance möglich machen.
  • Alles falsch! „Diese Lehrerin macht anscheinend wirklich alles falsch, was man überhaupt nur falsch machen kann!“ Der für die allgemein bildenden höheren Schulen zuständige Landesschulinspektor Günther Vormayr bekam gleich von zwei verschiedenen Müttern und einem Vater dieselben Beschwerden über die Professorin eines Gymnasiums im Großraum Linz zu hören: nur kopierte Zettel statt Arbeiten, es dürfen keine Fragen gestellt werden, rüder Umgang mit den Schülern und noch vieles mehr. „Diese Schule schaue ich mir sofort und ganz genau an!“

 

 

Foto: Chris Koller

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