Fall in Sierra Leone

Ebola: Eltern tot – Kinder mussten in Haus bleiben

Ausland
26.10.2014 15:01
Das Schicksal von acht Geschwistern hat Helfer im von Ebola stark betroffenen afrikanischen Land Sierra Leone erschüttert. In der Kleinstadt Lunsar nahe der Hauptstadt Freetown hatten Nachbarn die Kinder nach dem Ebola-Tod derer Eltern gezwungen, im Haus zu bleiben, wie ein Entwicklungshelfer am Sonntag gegenüber der Nachrichtenagentur dpa erklärte.

Zunächst hätte niemand den Kindern etwas zum Essen hingestellt, sagte Salesianerbruder Lothar Wagner. Der Älteste, ein 17-Jähriger, wurde krank, wartete tagelang auf die Blutabnahme und dann noch eine weitere Woche auf das Laborergebnis. Er war infiziert. Die Ambulanz kam jedoch nicht, im Beisein seiner jüngeren Geschwister starb er schließlich. Der Tote sei zunächst bei den Geschwistern im Haus gelegen. "Die Beerdigungsteams sind überfordert", sagte Wagner. Später wurde der Jugendliche dann beigesetzt.

"Das ist kein Einzelfall. So sterben ganze Familien"
Seine fünfjährige Schwester kam mit Krankheitssymptomen in ein Zentrum für Hochverdachtsfälle, die anderen sechs Geschwister zwischen zwei und 14 Jahren müssen hingegen weiterhin allein in dem Haus bleiben. Sie würden laut Wagner mit Nahrung versorgt, in den nächsten 21 Tagen werde sich zeigen, ob sie sich angesteckt haben. "Das ist kein Einzelfall. So sterben ganze Familien", sagte der Entwicklungshelfer.

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