Rebellen getötet

Taliban-Kämpfer griffen Flughafen Kabul an

Ausland
17.07.2014 10:09
Ein Selbstmordkommando der Taliban hat am Donnerstag den internationalen Flughafen in der afghanischen Hauptstadt Kabul angegriffen. Der Angriff endete nach einem mehrstündigen Feuergefecht mit dem Tod der Extremisten, die erschossen wurden oder sich selbst in die Luft sprengten. Die radikalislamischen Taliban bekannten sich zu dem Angriff.

Das Innenministerium teilte mit, die Kämpfer seien gegen 4.30 Uhr in ein im Bau befindliches Gebäude am Rand des Flughafens eingedrungen und hätten unter anderem mit Panzerfäusten das Feuer eröffnet. Ziel sei der militärische Teil des Flughafens gewesen. Fünf der Rebellen seien bei den fast vierstündigen Gefechten mit den afghanischen Sicherheitskräften getötet worden, sagte der Sprecher des Innenministeriums, Sedik Sedikki. Der sechste Angreifer habe sich in die Luft gesprengt. Ein Polizist sei bei den Kämpfen verwundet worden. Zivilisten seien nicht zu Schaden gekommen.

Nach Angaben des Flughafens wurden am Morgen alle Flüge vorübergehend ausgesetzt. Den Taliban sei es aber nicht gelungen, Schaden anzurichten. "Unsere Sicherheitskräfte haben eine erfolgreiche Operation gegen die Aufständischen ausgeführt, die jetzt beendet ist." Die Angreifer seien nicht in die unmittelbare Nähe des Flughafens gelangt.

Vierter Angriff in vier Tagen in Kabul
Es war der vierte Angriff in vier Tagen in Kabul. Erst am Mittwoch hatten die Taliban den Flughafen mit Raketen beschossen. Vor zwei Wochen waren bei einem Raketenangriff auf den militärischen Teil ein Hubschrauber beschädigt und zwei Lagerhallen in Brand gesetzt worden.

Am Dienstag waren zudem bei einem verheerenden Selbstmordanschlag in der südöstlichen Provinz Paktika mehr als 40 Menschen ums Leben gekommen. Der Anschlag mitten in dem für Muslime heiligen Fastenmonat Ramadan war der schwerste in dem Land seit Jahresbeginn. Die Taliban wiesen jede Verantwortung für die Tat zurück.

Gewalt zuletzt deutlich zugenommen
Vor dem Auslaufen des NATO-Kampfeinsatzes Ende des Jahres hat die Gewalt in Afghanistan wieder deutlich zugenommen. Zugleich sorgt für Unsicherheit im Land, dass immer noch kein Sieger der Präsidentenwahl feststeht, deren erste Runde vor mehr als drei Monaten stattfand.

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