Rakete aus Russland?

Ukraine wirft Moskau Abschuss von Flugzeug vor

Ausland
14.07.2014 19:01
Kurz vor dem EU-Gipfel eskaliert in der Ostukraine erneut der Konflikt zwischen der Ukraine und Russland. Das Verteidigungsministerium in Kiew hat am Montag den Abschuss eines Militärflugzeugs durch prorussische Separatisten bestätigt. Die Rakete sei wahrscheinlich von russischem Gebiet aus abgefeuert worden, sagte Verteidigungsminister Waleri Heletej.

Das Verteidigungsministerium in Kiew teilte mit, eine Transportmaschine vom Typ AN-26 sei beim Einsatz gegen die Separatisten südöstlich von Luhansk von einer Rakete getroffen worden. Zu zwei der acht Besatzungsmitglieder hätten die Retter Kontakt. Das Schicksal der übrigen sechs Insassen blieb bislang unklar.

Das Flugzeug sei in 6.500 Metern Höhe geflogen. Daher komme laut Kiew eigentlich nur ein Raketenabschuss von russischer Seite und nicht durch die prorussischen Separatisten in der Ostukraine infrage, die nicht über entsprechende Waffensysteme verfügten. Separatisten hatten den Abschuss bereits zuvor vermeldet, sie erklärten jedoch, 20 Fallschirmspringer seien ums Leben gekommen.

Poroschenko sieht russische Beteiligung bei Gefechten
Der ukrainische Präsident Petro Poroschenko hatte Russland zuvor vorgeworfen, sich mit Offizieren direkt an den Gefechten im Osten seines Landes zu beteiligen. Außerdem sei in den vergangenen Tagen ein neues russisches Raketensystem gegen die ukrainische Armee eingesetzt worden, erklärte er bei einer Krisensitzung des Nationalen Sicherheitsrates in Kiew. Deshalb werde die Armee ihre Truppen im Osten massiv aufrüsten. "Darauf müssen wir reagieren", so Poroschenko.

Ein Sprecher des Sicherheitskabinetts sagte, es sei beobachtet worden, dass nahe Luhansk russische Einheiten und Ausrüstung über die Grenze gebracht worden seien. Zudem verstärke Russland seine Truppen an der Grenze. Auch die NATO warf Russland vor, bereits wieder mehr als 10.000 Soldaten im Grenzgebiet zur Ukraine zusammengezogen zu haben.

Mögliche Sanktionen Thema bei EU-Gipfel am Mittwoch
Poroschenko hatte am Sonntag in einem Telefonat mit EU-Ratspräsident Herman Van Rompuy gefordert, dass die EU einen härteren Kurs gegen Moskau fahren sollte. Auf dem EU-Gipfel am Mittwoch soll auch über neue Sanktionen gesprochen werden. Russland steuerte dagegen und lud als "Geste des guten Willens" die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit (OSZE) ein, Beobachter an zwei russisch-ukrainische Grenzposten zu schicken.

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