Bisher kein Erfolg

Rot-Weiß-Rot-Karte: ÖVP will Zugangshürden senken

Österreich
01.07.2014 15:19
Die Rot-Weiß-Rot-Karte, mit deren Hilfe gezielt hochqualifizierte Arbeitskräfte ins Land geholt werden sollten, bleibt auch drei Jahre nach ihrer Einführung deutlich hinter den Erwartungen zurück. Nun will die ÖVP die Karte "weiterentwickeln" und die Zugangshürden senken.

Im Vorjahr wurden 1.177 Bewilligungen für Zuwanderer erteilt, die entweder besonders qualifiziert oder in Mängelberufen einsetzbar sind. Bei der Einführung war man von 8.000 Personen ausgegangen, die jährlich über die Rot-Weiß-Rot-Karte auf den österreichischen Arbeitsmarkt kämen.

Grenze für Einstiegsgehalt soll gesenkt werden
Die ÖVP hat sich in der Vergangenheit bereits mehrfach für eine Reform ausgesprochen. Gesenkt werden sollen die Zugangshürden unter anderem durch eine Ausweitung auf Bachelor-Absolventen und eine Senkung der Einstiegsgehälter, die für den Erhalt der Karte gefordert werden. "Gerade Jungakademikern werden auch viele Jobs unter 2.000 Euro angeboten", erklärte Innenministerin Johanna Mikl-Leitner am Dienstag im Ö1-"Mittagsjournal". Ziel sei, "dass junge Menschen auch nach dem Bachelor-Abschluss im Land bleiben dürfen, hier arbeiten können und letztendlich auch zum Steuerzahler werden".

Sozialminister Rudolf Hundstorfer sieht allerdings keinen Handlungsbedarf. Er meinte im Interview im ORF-Radio zwar, man könne "über alles reden", er verwies jedoch auf die "sehr, sehr große Binnenwanderung" innerhalb der EU. "Wir brauchen sie schon, aber in viel geringerem Ausmaß als früher gedacht", meinte Hundstorfer.

Van der Bellen: "Unvernünftig, Akademiker zu vertreiben"
Eine Reform forderte am Dienstag auch Alexander Van der Bellen, Sprecher für Wissenschaft und Forschung der Wiener Grünen: "Die Rot-Weiß-Rot-Card hat ihre Ziele verfehlt. Die Ursachen dafür sind bekannt. Höchste Zeit also, die Karte zu reformieren", sagte er. Es gehe ihm vor allem um die Drittstaatsangehörigen, die in Österreich studieren. "Es ist schlicht unvernünftig, sie nach Abschluss ihres Studiums zu vertreiben."

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