Unschuldig in Haft

Millionen-Entschädigung für “Central Park Five”

Drei der "Central Park Five": (v.l.) Raymond Santana, Yusef Salaam und Kevin Richardson.

(Bild: AP)

25 Jahre nach einer Vergewaltigung im New Yorker Central Park bekommen fünf unschuldig verurteilte Männer eine Entschädigung von zusammen mehr als 40 Millionen Dollar (29,4 Millionen Euro). Die Stadt New York stimmte am Donnerstag einer entsprechenden Einigung zu und gab die umgerechnet knapp 30 Millionen Euro frei.

Die fünf Jugendlichen, damals 14 bis 16 Jahre alt, hatten alle mehrere Jahre im Gefängnis gesessen, bis sich 2002 endgültig ihre Unschuld erwiesen hatte. Der Rechtsstreit ging über elf Jahre.

Im April 1989 war eine junge Frau beim Joggen im Central Park so bestialisch vergewaltigt und misshandelt worden, dass sie nur wie durch ein Wunder überlebte. Als die Frau, eine Investmentbankerin, gefunden wurde, hatte sie mehr als zwei Drittel ihres Blutes verloren, ihr Kopf war mit einem Stein schwer verletzt worden. Sie lag zwölf Tage im Koma.

Falsche Geständnisse abgelegt
Noch in derselben Nacht nahm die Polizei fünf Jugendliche fest, von denen vier ein Geständnis ablegten. Später zogen sie die Aussagen aber zurück und sagten, die Polizei habe Druck auf sie ausgeübt. Vier der Männer saßen etwa sieben Jahre im Gefängnis, einer 13 Jahre.

Die Wiederaufnahme der Ermittlungen im Jahr 2002 ergaben, dass der wahre Täter jemand anderes gewesen war. DNA an den Socken des Opfers hatte die Ermittler zu Matias Reyes geführt - einem Mörder und Serienvergewaltiger, der die Tat später gestand.

Der Dokumentarfilm "The Central Park Five", der die Geschichte der fünf unschuldig in Haft sitzenden Männer erzählt, lief vor zwei Jahren in den Kinos.