Gas-Streit

Einigung zwischen Russland und der Ukraine

Ausland
04.01.2006 10:35
Russland und die Ukraine haben sich bei der Lösung im Gas-Streit auf eine Erhöhung der Preise geeinigt. Russisches Gas werde in Zukunft zu einem Preis von 230 Dollar (194 Euro) an den Zwischenhändler Rosukrenergo verkauft, sagte der Gazprom-Chef Alexej Miller am Mittwoch nach Angaben der Agentur Itar-Tass.

Die Gashandelsfirma Rosukrenergo, deren Aktionäre Gazprom und die österreichische Raiffeisen Investment AG (RIAG) sind, exportiere das russische Gas gemeinsam mit billigerem Gas aus Zentralasien zu einem Preis von 95 Dollar an die Ukraine. Das Unternehmen könne deswegen einen niedrigeren Preis verlangen, weil es auch billigeres Gas aus Turkmenien einkaufe, erklärten Miller und der Vorstandsvorsitzende des ukrainischen Energieversorgers Naftogaz (Naftogas) Ukrainy, Alexej Iwtschenko, bei einer Pressekonferenz in Moskau.

Iwtschenko verkündete zudem eine Preiserhöhung für den Transit von russischem Gas durch die Ukraine. Für den Transport in Richtung West- und Mitteleuropa erhalte die Ukraine in Zukunft 1,60 Dollar statt bisher 1,09 Dollar für 1.000 Kubikmeter je 100 Kilometer Strecke. Iwtschenko kündigte außerdem an, dass beide Seiten künftig ihre Geschäfte in bar abwickeln würden. Bisher hatte Russland die Transitgebühren an die Ukraine in Form von Gas beglichen.

Gazprom hatte die Lieferungen in die Ukraine am Sonntag eingestellt, nachdem sich die Regierung in Kiew weigerte, der drastisch gestiegenen Preisforderung von 230 Dollar pro 1.000 Kubikmeter an Gazprom nachzukommen. Bisher hat die Ukraine die gleiche Menge Gas für 50 Dollar erworben.

Die Ukraine verbraucht jährlich zwischen 70 und 80 Mrd. Kubikmeter Gas. Ein Großteil davon (36 Milliarden Kubikmeter) stammte im Jahr 2004 aus turkmenischen Vorkommen. Russland lieferte 23 Mrd. Kubikmeter pro Jahr. Der Rest kommt aus ukrainischen Quellen. Nach Angaben von Gazprom wird in diesem Jahr der Anteil des russischen Gases auf dem ukrainischen Markt auf 17 Mrd. Kubikmeter sinken.

Ukraine zweigt Lieferungen ab
Am Dienstag hatte die Ukraineeingeräumt, dass sie aus Russland eintreffende Gaslieferungen abzweigt. Zugleich versicherte der ukrainische Energieversorger Naftogaz jedoch, dabei handle es sich um Gaslieferungen, die ursprünglich aus dem zentralasiatischen Turkmenien stammten und der Ukraine vertraglich zustünden. Dieses Gas werde lediglich über russisches Territorium geleitet, die Nutzung sei also "völlig legal", erklärte Naftogaz-Vertreter Mikola Gontscharuk vor Journalisten in Kiew.

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