Erste Entschädigung

Geld für Opfer des Fabrikeinsturzes in Bangladesch

Ausland
22.04.2014 18:37
Ein Jahr nach dem Fabrikeinsturz in Bangladesch haben am Dienstag Opfer oder deren Angehörige erste Entschädigungen erhalten. Vize-Arbeitsminister Mujibul Haque Chunnu und Gilbert Fossoun Houngbo von der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) übergaben Schecks in Höhe von 50.000 Taka - rund 460 Euro. Bei dem Unglück waren am 24. April vergangenen Jahres 1.138 Arbeiter ums Leben gekommen.

"Ich freue mich. Ich werde das Geld dafür nutzen, einen Laden aufzumachen", sagte die 22-jährige Jesmin Akhter, die das Unglück überlebte. "In einer Textilfabrik kann ich nicht mehr arbeiten." Akhter erlitt Verletzungen an Rücken und Beinen.

Fonds für rund 3.000 Arbeiter oder Hinterbliebene
Insgesamt sollen 3.000 Textilarbeiter oder Angehörige jeweils 50.000 Taka Entschädigung erhalten. Das Geld stammt aus einem von der ILO verwalteten Fonds, in den westliche Firmen eingezahlt haben oder einzahlen sollen, die in der Fabrik nähen ließen. Bisher sind rund elf der angepeilten 29 Millionen Euro eingezahlt.

Die 50.000 Taka seien eine "Vorauszahlung", sagte Mojtaba Kazazi, Direktor der Rana-Plaza-Entschädigungsverwaltung. Die tatsächliche Entschädigung werde später berechnet - für Opfer des Unfalls nach dem Grad ihrer Verletzung, für Angehörige von toten Arbeitern nach dem Alter, der Summe, die sie noch verdienen hätten können, und der Anzahl der von ihnen Abhängigen. Auch Familien von vermissten Arbeitern sollen demnach Geld bekommen.

Unglück forderte 1.138 Menschenleben
Die Rana-Plaza-Fabrik am Rande der Hauptstadt Dhaka war am 24. April vergangenen Jahres eingestürzt, 1.138 Textilarbeiter kamen in den Trümmern ums Leben. Zahlreiche westliche Firmen hatten die Billiglöhne genutzt, um in der Fabrik Kleider nähen zu lassen.

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