Equal Pay Day

Nur ÖVP sieht Fortschritte bei Gleichstellung

Innenpolitik
31.10.2025 19:18

Am Sonntag, 2. November, ist Equal Pay Day. Das ist jener Tag, an dem Männer im österreichweiten Durchschnitt bereits jenes Jahresgehalt erreicht haben, für das Frauen noch bis Jahresende arbeiten müssen. Während die Parlamentsparteien SPÖ, FPÖ, Grüne und NEOS bestehende Einkommenslücken kritisieren, spricht die ÖVP von Fortschritten bei der Gleichstellung.

Die Lohnschere zwischen Männern und Frauen beträgt in Österreich derzeit 16,3 Prozent. Frauen arbeiten statistisch gesehen 60 Tage „gratis“. Als wesentliche Ursache sehen die Parlamentsparteien SPÖ, FPÖ, NEOS und Grüne die ungleiche Verteilung von unbezahlter Sorgearbeit wie Kinderbetreuung und Hausarbeit. Weitere Gründe sind ihnen nach unter anderem die ungleiche Bezahlung von Männern und Frauen und fehlende Transparenz bei den Löhnen.

„Unternehmen müssen nachweisen, dass sie fair bezahlen. Eltern teilen sich die Karenzzeit gleichberechtigt. Es gilt eine verpflichtende Quote in Aufsichtsräten und Vorständen“, sagte Frauenministerin Eva-Maria Holzleitner (SPÖ) in Bezug auf Island als Vorbild. Österreich liegt im weltweiten Gender Gap Report nur auf dem 56. Platz. Eine EU-Lohntransparenzrichtlinie sieht vor, dass Beschäftigte in Unternehmen ab 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern Auskunft über die Entgelte nach Geschlecht erhalten. Umgesetzt werden muss die Richtlinie bis Juni 2026.

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Unternehmen müssen nachweisen, dass sie fair bezahlen. Eltern teilen sich die Karenzzeit gleichberechtigt. Es gilt eine verpflichtende Quote in Aufsichtsräten und Vorständen.

Frauenministerin Eva-Maria Holzleitner blickt nach Island

FPÖ: „Gendersternchen bringt keinen Cent mehr“
Den Grünen geht das nicht weit genug. „Transparenzpflichten sollen für Betriebe ab 35 Mitarbeitenden gelten, Einkommensberichte über die Betriebsräte und Betriebsrätinnen allen Mitarbeitenden anonymisiert zugänglich sein“, sagte Frauensprecherin Meri Disoski. Länder, die umfassende Lohntransparenzgesetze hätten, hätten auch eine geringere Lohnlücke zwischen Männern und Frauen.

Die SPÖ spricht sich unter anderem für gleiche Karenzzeiten und einen Rechtsanspruch auf einen kostenlosen, ganztägigen Kinderbetreuungsplatz ab dem ersten Lebensjahr aus. Die NEOS sagten, dass fehlende Kinderbetreuungseinrichtungen Frauen in Teilzeit drängten. FPÖ-Frauensprecherin Rosa Eckert forderte unter anderem eine bessere Bezahlung von Pflege-, Sozial- und Bildungsberufen, eine volle Anrechnung von Kindererziehungs- und Pflegezeiten in der Pension und ein Ende „ideologischer Debatten“. „Ein Gendersternchen hat noch keiner Frau auch nur einen Cent mehr Gehalt gebracht.“

Die ÖVP zeigte sich mit dem Status quo hingegen relativ zufrieden. Man erziele kontinuierlich Fortschritte, sagte Frauensprecherin Juliane Bogner-Strauß. So sei beispielsweise der Frauenanteil in staatsnahen Aufsichtsgremien von 51,4 Prozent (2023) auf 53 Prozent (2024) gestiegen. Auch beim Gewaltschutz gebe es Erfolge, etwa durch den Ausbau von Präventions- und Beratungsangeboten. Herausforderungen bestünden aber darin, Frauen in Bildung und Beruf zu stärken.

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