Ein plötzlich verschwundenes Grab am Klagenfurter Zentralfriedhof sorgte in den vergangenen Tagen für Aufregung. Kurz vor Allerheiligen ist jetzt klar, wie es zu diesem unfassbaren Fehler kommen konnte.
Erst wenige Tage ist es her, dass die „Krone“ den unfassbaren Fall publik gemacht hat: Ein Ehepaar aus Klagenfurt wollte vor Allerheiligen das Grab der Eltern herrichten – doch es war wie vom Erdboden verschluckt. Dort, wo einst Grabstein und Kerzen standen, sprießt jetzt frisches Gras.
„Es ist einfach unfassbar. Zuerst haben wir geglaubt, wir hätten uns in der Reihe geirrt. Aber nein, wir waren richtig. Nur es war einfach nichts mehr da“, zeigte sich der Ehemann der Eigentümerin der Ruhestätte auf dem großen Zentralfriedhof der Stadt Klagenfurt in Annabichl gegenüber der „Krone“ fassungslos.
Nun steht fest, wie das passieren konnte: „Die von einer Privatperson beauftragte Steinmetzfirma hat falsche Angaben erhalten und somit tragischerweise den falschen Grabstein sowie die Oberflächengestaltung entfernt“, heißt es von der Stadt Klagenfurt.
Und weiter: „Die Friedhofsverwaltung hat in den letzten Tagen alles daran gesetzt, den Fall aufzuklären.“ Demnach sei es zwischen dem Steinmetz und einem privaten Auftraggeber zu einem Missverständnis bei der Auftragsvergabe gekommen. „Die Friedhofsreferentin wird alle betreffenden Parteien zu einem runden Tisch einladen, um das Familiengrab schnellstmöglich wiederherzustellen.“ Die zuständige Stadträtin Sandra Wassermann zeigt sich in einer Aussendung „erleichtert“.
Runder Tisch: „Was sollen wir da?“
Alles andere als erleichtert ist das betroffene Ehepaar: „Wir haben von der Stadt keinerlei Hilfe bekommen!“, ärgert sich der Ehemann der Eigentümerin. Ob er und seine Frau am runden Tisch teilnehmen werden? „Nein, wir werden da bestimmt nicht hingehen! Was sollen wir da? Dass uns Frau Wassermann sagt, sie bedauert alles. Wenn Frau Wassermann etwas will, kann sie ja zu uns kommen“, so das vernichtende Urteil.
Bitter klingt in diesem Zusammenhang die Aussendung von Wassermann: „Die Situation konnte geklärt und noch vor Allerheiligen gelöst werden. Es ist für alle Beteiligten eine große Erleichterung, zu wissen, wie es zu dem Vorfall kam“, lässt sie wissen. Im Telefonat mit der „Krone“ unterstreicht sie: „Ich kann ja nur alle an einen Tisch holen, um eine Lösung herbeizuführen, einen Termin, bei dem man miteinander spricht.“
„Wir haben intern Vorkehrungen getroffen“, beteuert Wassermann. Unter anderem seien ab sofort Fotodokumentationen bei Grabauflösungen verpflichtend. So will die Stadt sicherstellen, dass „sich dieser tragische Vorfall nicht wiederholt und für die Zukunft ausgeschlossen wird“, verspricht Wassermann.
„Falsches“ Foto als Ursache
Im aktuellen Fall sei es zu dem Problem allerdings gar nicht deshalb gekommen, weil es kein Foto gab – sondern ein falsches Foto: „Eine Dame, die ein Grab auflassen wollte, hat sich an den Steinmetz gewandt – der wollte ein Foto des aufzulösenden Grabes. Statt einem Foto des Grabsteins hat die Dame ihm aber ein Foto geschickt, das Menschen vor dem Grab zeigt – und im Hintergrund ist unser Grab zu sehen“, erklärt der Betroffene die komplizierte Geschichte.
„Das ist mir neu, das kann ich nicht bestätigen“, sagt Wassermann dazu. Natürlich hofft das Klagenfurter Ehepaar, dass das Grab noch vor Wintereinbruch wiederhergestellt wird: „Wir wollen, dass das unser Steinmetz macht. Wir haben schon einen Kostenvoranschlag, es geht um Tausende Euro“, klagt der Mann gegenüber der „Krone“.
Ob es dafür finanzielle Unterstützung von der Stadt geben wird? „Ich gehe davon aus, dass die Privatpersonen eine Lösung finden werden“, so Wassermann. Der Ärger beim betroffenen Ehepaar bleibt: „Gerade vor Allerheiligen ist das wirklich kein Zustand.“
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